3,5 Mio. Euro für die Faszination Naturwissenschaft und Technik

Damit dies auch so bleibt, dafür sorgt ein Projekt, das in dieser Art beispiellos in Baden-Württemberg ist: Das Landratsamt Ostalbkreis hat gemeinsam mit der Unternehmerfamilie Grimminger (Kessler & Co., Abtsgmünd) und der Hochschule Aalen das „Zentrum junger Forscher Ostalb“ aus der Taufe gehoben.

Das Konzept: Kinder und Jugendliche der Naturwissenschaft und Technik noch näher bringen, durch selbständiges Experimentieren, mit Vorbildern, die Themen faszinierend rüberbringen. Hochschulrektor Prof. Dr. Gerhard Schneider fasst zusammen: „Wir müssen dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche die Freude am Forschen und Entdecken beibehalten und positive Erfahrungen mit Naturwissenschaft und Technik sammeln.“

Die deutsche Wirtschaft steuert auf einen großen Mangel an Fachkräften gerade im naturwissenschaftlich-technischen Bereich zu. Nachwuchs ist rar. Der Landkreis Ostalbkreis, Vertreter der regionalen Wirtschaft und die Hochschule Aalen haben sich deshalb zu einer einzigartigen Kooperation entschlossen: Sie haben das „Zentrum junger Forscher Ostalb“ aus der Taufe gehoben.

Kinder kommen als neugierige Forscher und Entdecker zur Welt – das Interesse an Naturwissenschaft und Technik muss ihnen zum Glück niemand beibringen. Damit dies auch so bleibt, dafür sorgt nun eine Kooperation, die Landrat Klaus Pavel und seinen Mitstreitern am Donnerstag einen wie er sagt „glücklichen Tag“ beschert hat. Das Projekt ist in dieser Art beispiellos in Baden-Württemberg.

Das Landratsamt Ostalbkreis hat federführend ein Konzept entwickelt, das Kinder und Jugendliche den beiden Bereichen noch näher bringt. Gemeinsam mit der Unternehmerfamilie Grimminger (Kessler & Co.) und der Hochschule Aalen soll das „Zentrum junger Forscher Ostalb“ aus der Taufe gehoben werden. Der Familie Grimminger ist es ein besonderes Anliegen, den praktischen Umgang junger Menschen mit Naturwissenschaft und Experimenten zu fördern. Auch Hochschulrektor Prof. Dr. Gerhard Schneider weiß: „Wir müssen dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche die Freude am Forschen und Entdecken beibehalten und positive Erfahrungen mit Naturwissenschaft und Technik sammeln.“

Genau dies verspricht das „Zentrum junger Forscher Ostalb“ – vorerst ein Arbeitstitel. Grundlage ist das im Landratsamt erstellte Konzept, das in enger Zusammenarbeit mit Schulen, Kindergärten und Unternehmen weiterentwickelt werden wird. Zu diesem Zweck wurde die Dr. Albert Grimminger-Stiftung mit einem Stiftungsvermögen von 3,5 Millionen Euro gegründet. „Im Sinne der Nachhaltigkeit muss eine längerfristige Finanzierung unseres Anliegens sicher gestellt werden. Neben der öffentlichen Hand wie Land und Landkreis ist das Engagement privater Stifter notwendig“, erklärt Gerhard Grimminger.

Mit einem nachhaltig angelegten Programm sollen Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaft und Technik begeistert werden. Es basiert auf drei Leitlinien – eigenhändiges Experimentieren, Erfolg und Vorbilder: Jedes eigenständige Hantieren hinterlässt Spuren im Gedächtnis und fördert das Verständnis. Lernen mit allen Sinnen und am realen Objekt stärkt das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung und in die eigenen Fähigkeiten. Wenn Experimente gelingen, motivieren sie zum Weitermachen. Und letztendlich: Die Inhalte werden von Personen vermittelt, die selber begeistert von dem sind, was sie tun.

„Nur wenn vom Kindergarten bis zur Berufsentscheidung technische Fertigkeiten und naturwissenschaftliche Denkweisen geübt wurden, ist eine kompetente Einschätzung der Interessen und Fähigkeiten hinsichtlich eines technischen Berufs möglich.“, betont Maria Tschuschke, Diplom-Physikerin und Koordinatorin für Förderung naturwissenschaftlicher Bildung an der Hochschule Aalen. Seit August dieses Jahres betreut die 28jährige das Projekt von Hochschulseite aus.

Das Projekt möchte bestehende Initiativen wie Technolino, Jugend forscht, Kinder-Uni, SIA (Schüler Ingenieur Akademie), BORS bzw. BoGY (Berufsorientierung an Realschulen/Gymnasien) zusammenführen und zu einem durchgehenden Programm abrunden. Gestartet wird noch in diesem Jahr an Kindergärten und Grundschulen mit Experimentiertagen vor Ort, in Unternehmen und Labors der Hochschule.

In der nächsten Phase, beginnend im Wintersemester 2009, geht es darum, dem Zentrum ein Dach, das heißt ein eigenes Gebäude auf dem Campus der Hochschule Aalen zu geben. Die Kooperationspartner gehen davon aus, dass sich im Regelbetrieb, also von der dritten Phase an, ständig ein bis zwei Kindergartengruppen bzw. Schulklassen auf dem Campus aufhalten werden. „Für sie müssen entsprechende Experimentier- und Aufenthaltsräume geschaffen werden“, so Schneider. In diesem Gebäude sollen auch Experimentier-Exponate zum Thema „Begeisterung Technik“ ausgestellt werden.

Zur Stiftung:
Die Dr. Albert Grimminger Stiftung wurde anlässlich des 100. Geburtstages von Dr. Albert Grimminger errichtet. Stiftungszweck ist die Förderung von Bildung und Ausbildung von Kindern, Jugendlichen und Studenten im naturwissenschaftlich/technischen Bereich. Die Stiftung soll bevorzugt in der Region tätig sein. Es dürfen keine staatlichen Aufgaben substituiert werden.
Zur Person:
Dr. Albert Grimminger (1905-1974) absolvierte ab 1921 eine Mechanikerlehre bei der Maschinenfabrik Alfing Kessler. Nach Studium von Maschinenbau in Stuttgart und Betriebswirtschaft in Tübingen sowie einem erfolgreichen Berufsleben kehrte er 1955 als Direktor und späterer Geschäftsführer zur Maschinenfabrik Alfing zurück. Wesentlicher Anlass für diese Rückkehr war die Sanierung der Firma Kessler & Co., die 1950 innerhalb der Alfing Kessler Werke gegründet worden war. Nach dem Tod von Frau Kessler erwarb er von den Erben die Anteile des damals sehr kleinen Betriebes Kessler & Co. und verlagerte im Alter von über 60 Jahren die Firma nach Abtsgmünd. Trotz schwerer Krankheit führte er die Firma mit rastloser Energie durch schwierige Zeiten bis zu seinem Tode 1974. Mit der Verlagerung der Firma nach Abtsgmünd baute er eine vorbildliche Lehrwerkstatt im Betrieb auf, da er gerade in der Ausbildung und Weiterbildung die Grundlage beruflichen Erfolgs und persönlicher Zufriedenheit sah.
Zur Hochschule:
Die Hochschule Aalen ist als forschungsstärkste Fachhochschule Baden-Württembergs idealer Standort für das Zentrum: In 150 modernen Forschungslaboren können Kinder und Jugendliche Einblicke in aktuelle Forschungsthemen erhalten, mit modernsten Geräten arbeiten und den realen Alltag von Forschern und Entwicklern erleben. Studierende als Betreuer und „Mitentdecker“ sind glaubhafte Vorbilder und Motivation. Besonders vom Studiengang Ingenieurpädagogik kann das Zentrum profitieren. Die intensive und vielfältige Zusammenarbeit mit Unternehmen (14 Steinbeis-Transferzentren) ermöglicht Synergieeffekte und gewährleistet einen guten Kontakt zur Wirtschaft in der Region.
Kontakt:
Maria Tschuschke, maria.tschuschke@htw-aalen.de, Tel. 07361/ 576 2348

Media Contact

Monika Theiss idw

Weitere Informationen:

http://www.htw-aalen.de

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