10 Jahre Bologna: Europäischer Hochschulraum ist Realität

Zehn Jahre nach dem Start des Bologna-Reformprozesses zur Errichtung eines europäischen Hochschulraumes treffen sich die zuständigen Minister aus den 46 Bologna-Staaten in Budapest und Wien, um Bilanz zu ziehen. Im Mittelpunkt der Jubiläumskonferenz steht die internationale Evaluation des Bologna-Prozesses, die Fortschritte wie Defizite aufzeigt.

Bundesbildungsministerin Annette Schavan sagte dazu am Donnerstag in Budapest: „Wir haben seit der Unterzeichnung der Bologna-Erklärung 1999 einen europaweiten dynamischen Hochschulreformprozess erlebt, der enorm viel bewegt hat. Wir haben einen europäischen Hochschulraum geschaffen, der geprägt ist durch gemeinsame Strukturen wie die gestuften Studiengänge und gemeinsame Instrumente wie das Kreditpunktesystem oder das Qualitätssicherungsregister. Und wir haben uns auf gemeinsame Ziele für unsere Hochschulen geeinigt. Wir wollen in ganz Europa eine attraktive und wettbewerbsfähige Hochschulbildung, die sich an den Bedürfnissen der Studierenden orientiert. Wir wollen eine hohe Qualität des Angebots, und wir wollen die Mobilität unserer Studierenden steigern.“

Der deutschen Delegation gehören für die Länder der Kultusminister aus Sachsen-Anhalt, Prof. Jan-Hendrik Olbertz, für die Hochschulen die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz, Prof. Margret Wintermantel und Anja Gadow vom freien Zusammenschluss von StudentInnenschaften als Vertreterin der Studierenden an.

Schavan betonte: „Der Bologna-Prozess hat dazu geführt, dass wir uns kontinuierlich europaweit austauschen und von unseren Nachbarn lernen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Prozess stets im Dialog mit Hochschulvertretern, Studierenden und den Sozialpartnern weiterentwickelt wurde. Diese Kooperation brauchen wir auch zukünftig, um Defizite in der Umsetzung anzugehen.“ Zu der am 17. Mai 2010 einberufenen nationalen Bologna-Konferenz sagte Schavan: „Ziel ist es, alle Akteure an einen Tisch zu bringen, um gemeinsam Bilanz zu ziehen und uns auf konkrete Maßnahmen zu einigen, um Defizite bei der Umsetzung zu beheben.“

Umsetzungsschwierigkeiten anzugehen wird auch europaweit die Hauptaufgabe des zweiten Jahrzehnts der Bologna-Reformen sein. Handlungsbedarf in einzelnen Bereichen besteht in unterschiedlicher Ausprägung in allen Bologna-Ländern. In Deutschland richtet sich die stärkste Kritik auf den Bachelor und seine Akzeptanz, auf die zeitliche Belastung und auf die Studierbarkeit der Studiengänge. Schavan: „Wichtig ist, dass wir den Ländern eine dritte Säule des Hochschulpakts anbieten, mit der die Hochschulen bei der Verbesserung ihrer Lehr- und Studienbedingungen unterstützt werden, auch durch den Einsatz zusätzlichen Personals. Zudem sollen Zentren für Studium und Lehre etabliert werden, die in ihren jeweiligen Fachgebieten neue Impulse zur Professionalisierung und Qualitätssicherung der Lehre geben.“ Um die Mobilität der Studierenden in den neuen Studiengängen zu steigern, wird das Bundesministerium für Bildung und Forschung seine Maßnahmen zur Mobilitätsförderung weiter ausbauen. Hochschulkooperationen und Studienprogramme mit gemeinsamen Abschlüssen sollen verstärkt gefördert werden.

Weitere Informationen zur Bologna-Jubiläumskonferenz finden Sie unter: http://www.ond.vlaanderen.be/hogeronderwijs/bologna/2010_conference/

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