Neuheit in der Fahrzeugtechnik: Wissenschaftler der Hochschule Esslingen arbeiten an der Klimatisierung von E-Fahrzeugen

Das Versuchsauto mit besonderer Klimatisierungstechnik<br><br>Foto: Archiv Hochschule Esslingen, Fakultät Fahrzeugtechnik<br>

Der Studiengangleiter und sein Team widmen sich in einem eigenen Forschungsprojekt der Klimatisierung von E-Fahrzeugen. „In der E-Mobilität stand lange der Antrieb im Vordergrund und kaum einer beschäftigte sich mit dem Thema Klimatisierung, obwohl der Energieverbrauch von Heizung und Klimaanlage enorm hoch ist“, erläutert Jürgen Haag.

Daher galt in einem ersten Projekt die Aufmerksamkeit der Esslinger Fahrzeugtechniker der Reduzierung des Energieverbrauchs im Auto. „Wir wollten auf diese Weise eine ganzheitliche Sichtweise des Themas präsentieren“, sagt Jürgen Haag, dessen Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie mit 175 000 Euro gefördert wurde. Also wurde ein mit einem herkömmlichen Motor versehenes „Versuchsauto“ umgebaut und mit einer ganzen Reihe von zusätzlichen Funktionen versehen. Dazu zählten beispielsweise die Isolierung der Scheiben und ein mit Lüftern versehenes Dach, wobei die Lüfter von Solarzellen betrieben werden. Auch ein Wärmetauscher gehört dazu. Im Versuchsauto befindet sich dieser noch in Form einer größeren Kiste im Kofferraum.

„Ebenso haben wir ein Konzept für eine bedarfsnahe Klimatisierung erarbeitet“, erklärt der Esslinger Wissenschaftler. Dazu gehören etwa mit Drähten versehene Textilien und Strahler in der Sonnenblende sowie in der Fußmatte, so dass der Sitzbezug beheizt wird und nicht der ganze Innenraum erwärmt werden muss. Auch der Einsatz von Zeolith in der Karosserie, ein Material, das sich besonders gut zur Wärme- und Feuchtigkeitsspeicherung eignet, wurde erprobt.

Derzeit laufen die Arbeiten für das nächste Forschungsprojekt auf Hochtouren: Ein E-Smart soll mit den neu entwickelten Komponenten versehen werden: „Damit werden die Ideen dann erstmals an und in einem E-Auto umgesetzt“, erläutert Jürgen Haag. Auch ein Folgeantrag zur Förderung des Esslinger Vorhabens wird im Moment vorbereitet. Der E-Smart soll im Herbst 2012 zugelassen werden, danach folgt dann, so der Plan von Jürgen Haag, schrittweise der Umbau mit den einzelnen Klimamaßnahmen, um dann in einer längeren Erprobungsphase die Einzelkomponenten im Gesamtfahrzeug abzustimmen.

Text: Antje Fürth

Kontakt:
Hochschule Esslingen
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Haag
Fakultät Fahrzeugtechnik
Kanalstraße 33
73728 Esslingen
Tel. 0711.397-33 72
Juergen.haag@hs-esslingen.de

Media Contact

Cornelia Mack idw

Weitere Informationen:

http://www.hs-esslingen.de/fz

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Automotive

Die wissenschaftliche Automobilforschung untersucht Bereiche des Automobilbaues inklusive Kfz-Teile und -Zubehör als auch die Umweltrelevanz und Sicherheit der Produkte und Produktionsanlagen sowie Produktionsprozesse.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Automobil-Brennstoffzellen, Hybridtechnik, energiesparende Automobile, Russpartikelfilter, Motortechnik, Bremstechnik, Fahrsicherheit und Assistenzsysteme.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer