Intelligente Fahrzeuge

Neuer Sonderforschungsbereich entwickelt kognitive Automobile

Die deutsche Forschungsgemeinschaft hat einen neuen Sonderforschungsbereich (SFB) bewilligt, an dem die Universität Karlsruhe zusammen mit der TU München beteiligt ist. „Kognitive Automobile“ heißt der neue SFB, an dem in den nächsten Jahren über 20 Ingenieure und Informatiker mitarbeiten. Ihr Ziel: Sie möchten Fahrzeuge dazu befähigen, ihre Umwelt selbstständig wahrzunehmen und daraus intelligente Handlungen abzuleiten.

„Wir möchten, dass Fahrzeuge komplexe Situationen im Straßenverkehr richtig einschätzen und angemessen darauf reagieren“, erklärt Professor Dr. Christoph Stiller vom Institut für Mess- und Regelungstechnik und Sprecher des SFB. Eine derartige Situation könnte beispielsweise ein Stau sein, den das Auto erkennt und rechtzeitig die Fahrgeschwindigkeit verringert. Dieses Verstehen von Situationen beinhaltet laut Stiller nicht nur die sensorielle Wahrnehmung, also die Fähigkeit, die Umwelt-Bedingungen über Sensoren zu erfassen. Sie umfasst auch, dass das Fahrzeug die Wahrnehmungen versteht und bewertet. Stiller: „Der nächste Schritt ist dann die Kommunikation der Fahrzeuge untereinander.“ So könnte ein Auto, das hinter einer Kurve im Stau steht, seinen Hintermann warnen, damit dieser rechtzeitig bremsen kann.

Eine erste Herausforderung hat das Karlsruher Forscherteam bereits angenommen: Mit einem führerlosen Auto nahmen die Wissenschaftler im Sommer am Grand Challenge Wettbewerb in den USA teil, ein Rennen, das rund 300 Kilometer durch die kalifornische Wüste führte. Ihr Fahrzeug war mit einer neuartigen Stereo-Kamera-Plattform ausgestattet, die am Fahrzeug montiert war und es in die Lage versetzte, die Umwelt wahrzunehmen. Zwar blieb das Karlsruher Auto nach rund 43 Kilometern stehen, trotzdem werten die Forscher das Ergebnis als Erfolg: „Wir waren das einzige deutsche Team, und haben damit eine Spitzenposition erreicht“, so Stiller.

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