Informationsdienste im Automobil

Der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Preis wird jährlich für die humane Nutzung von Informationstechnologie vergeben. Im Forschungsprojekt MACS wurden neue mobile Dienste im Automobil der Zukunft prototypisch entwickelt, eingeführt, getestet und evaluiert. Beteiligt an dem Verbundprojekt waren neben dem Institut für Automobilwirtschaft (Prof. Dr. Stefan Reindl) an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Geislingen zwei Lehrstühle der TU München: Der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre (Prof. Dr. Ralf Reichwald) sowie der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik (Prof. Dr. Helmut Krcmar). Daneben befasste sich das Institut für Arbeitswissenschaft der TU Darmstadt (Prof. Dr. Ralph Bruder) mit sicherheitsrelevanten Aspekten bei der Dienstenutzung. Praxispartner des Projektverbundes war die Audi AG, Ingolstadt.

Im Rahmen von MACS wurde als Pilotversion der Nachrichten-Dienst MACS MyNews entwickelt und in einem Audi A6 prototypisch umgesetzt. Dieser Dienst versorgt den Autofahrer während der Fahrt mit ständig aktualisierten Nachrichten. Um Informationsüberflutung und Redundanzen zu vermeiden, ist MACS MyNews individuell konfigurierbar. Der Fahrer bestimmt selbst die Inhalte – wie beispielsweise aktuelle Wirtschaftsnachrichten oder Wetterberichte. Daneben entscheidet er, in welcher Reihenfolge und wie lange er darüber informiert werden möchte. Dieses Nutzungsprofil wird im System hinterlegt, so dass beim nächsten Start des Dienstes keine weitere Einstellungen nötig ist. Sämtliche Nutzereingaben sind per Multi Media Interface (MMI), Sprachbefehl oder Multifunktionslenkrad möglich. Grundsätzlich werden die Nachrichten dem Fahrer vorgelesen. Steht das Fahrzeug, werden sie zusätzlich im Display angezeigt. In Zukunft können die Fahrer aus eine Vielzahl weiterer Dienste wählen. Dabei kommen neben Unterhaltungsdiensten wie dem individuellen Download von Musikdateien auch Kommunikationsdienste wie das Abhören von E-Mails in Betracht. Weitere Informationsdienste wie Abfluginformationen oder auch ortsbezogene Dienste könnten das Spektrum abrunden, indem sie es dem Fahrer zum Beispiel ermöglichen, Reservierungen in Restaurants oder Hotels vorzunehmen.

Das Verbundprojekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung(BMBF) im Rahmen des Förderprogramms „Wissensintensive Dienstleistungen“ gefördert und vom Projektträger Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) beleitet. Der Wolfgang-Heilmann-Preis wird einmal jährlich von der Integrata-Stiftung verliehen. Die seit 2000 vergebene Auszeichnung würdigt herausragende Beiträge zur humanen Nutzung der modernen Informationstechnologie, d.h. für Arbeiten, die einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des Arbeits- und Erwerbslebens leisten und damit zu einer Steigerung der Lebensqualität durch Nutzung der neuen Techniken gewährleisten. Dabei steht der pragmatische Gedanke im Vordergrund, d.h. es werden vor allem solche Arbeiten gefördert, die über den theoretischen Erkenntnisfortschritt hinaus der Umsetzung dienen.

Die Auszeichnung mit dem Wolfgang-Heilmann-Preis erhielten am 5. Juli 2007 stellvertretend für das gesamte Forschungsteam die Projektleiter der Forschungsinstitute.

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Gerhard Schmuecker idw

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Die wissenschaftliche Automobilforschung untersucht Bereiche des Automobilbaues inklusive Kfz-Teile und -Zubehör als auch die Umweltrelevanz und Sicherheit der Produkte und Produktionsanlagen sowie Produktionsprozesse.

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