Hybrid hilft gegen Treibhausklima

Die Konzentration des Treibhausgases, das viel zur globalen Erwärmung beiträgt, steigt stetig. Im vergangenen Jahr lag die Kohlendioxid-Konzentration bei 381 ppm (= 381 CO2-Teile pro eine Million Teile Luft). Das sind geschätzt 100 ppm mehr als in den Jahrhunderten vor der Industrialisierung.

Diese Entwicklung hat mittelfristig großen Einfluss auf die Rahmenbedingungen für individuelle Mobilität, denn der Straßenverkehr spielt bei der Umweltbelastung durch Kohlendioxid eine entscheidende Rolle. In den kommenden Jahren wird der weltweite Fahrzeugbestand allein wegen der wachsenden Verkehrsdichte in China, Indien und anderen Schwellenländern von derzeit 800 Millionen bis zum Jahr 2020 auf 1,2 Milliarden Fahrzeuge steigen, prognostiziert das „World Council for Sustainable Development“.

Angesichts dieses Szenarios liegt der Schwerpunkt in den Entwicklungsabteilungen der Automobilproduzenten auf sparsamen und zugleich abgasoptimierten Fahrzeugen. Toyota entschied sich bereits in den neunziger Jahren nach ausführlichen Untersuchungen für die Entwicklung von Hybridfahrzeugen mit Ottomotoren, um die Kohlendioxidbelastung durch den Verkehr nachhaltig zu senken. Weltweit hat der Ottomotor im Pkw-Bereich einen Verkaufsanteil von 85 Prozent.

Zwar bieten gleich starke Dieselmotoren geringere Verbrauchswerte, doch liegen sie in der spezifischen CO2-Bilanz um gut elf Prozent über den Werten eines Benziners. Im Klartext: Pro Liter verbrauchtem Kraftstoff stoßen Dieselmotoren 11 Prozent mehr Kohlendioxid aus als Ottomotoren. Und beim Benzinmotor sehen die Toyota-Ingenieure in den kommenden Jahren noch deutliches Einsparpotenzial.

So liegt zum Beispiel der Kohlendioxidausstoß gemessen am Durchschnittsverbrauch beim Lexus RX 400h um rund 50 Prozent unter dem eines vergleichbaren Dieselmodells. Im Stadtverkehr unterschreitet das Lexus SUV mit Hybridantrieb die Werte seiner Diesel-Wettbewerber gar bis zum Faktor 2,5.

Seine Stärke wird der Hybridantrieb auch in den Schwellenländern ausspielen, wo der Umweltgedanke zunehmend an Bedeutung gewinnt. So treibt China die Entwicklung von Hybridmodellen voran, denn bei den Olympischen Sommerspielen 2008 will sich die Volksrepublik als umweltbewusster Gastgeber präsentieren.

Ein optimistisches Szenario beschreibt der Toyota-Ingenieur Ken Tanoue. „Wenn im Jahr 2030 alle Automobile mit Hybridantrieb fahren würden, könnten wir die globale Kohlendioxid-Belastung wieder auf das Niveau des Jahres 2000 verringern.”

Wachsendes Umweltbewusstsein bei den Deutschen Für die deutschen Autokäufer ist Toyota nicht zuletzt angesichts des Engagements bei Hybridautomobilen das umweltfreundlichste Unternehmen. In einer repräsentativen Umfrage des Nürnberger Marktforschungsinstituts „Puls” gaben 32,5 Prozent der Befragten Toyota die Bestnote im Kriterium Umwelt. Die folgenden Plätze belegten mit deutlichem Rückstand VW (23,8 Prozent) und Peugeot (22,7 Prozent). Gleichzeitig ergab die Befragung, dass die Umweltverträglichkeit und angesichts der ständig steigenden Kraftstoffpreise auch der Verbrauch bei der Kaufentscheidung inzwischen einen hohen Stellenwert einnimmt. Dafür nehmen die Käufer nach eigenen Angaben auch Nachteile wie eine verringerte Höchstgeschwindigkeit in Kauf. 57 Prozent gaben an, dass sie für eine gesteigerte Umweltverträglichkeit ein niedrigeres Spitzentempo akzeptieren würden.

Eine wachsende Zahl von Menschen ist außerdem bereit, für eine bessere Umweltverträglichkeit mehr zu bezahlen, wenn sich damit zugleich die Betriebskosten senken lassen. Rund ein Drittel würde für ein ökologisch ausgerichtetes Modell einen Aufpreis zahlen. Dabei spielt der Hybridantrieb eine herausragende Rolle. 44 Prozent der Befragten sehen in der Kombination von Verbrennungsund Elektromotor den Antrieb der Zukunft, gefolgt von Biokraftstoffen (40 Prozent) und Erdgas (32 Prozent).

Eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens „Maritz Research” bestätigt diesen Trend. Danach erwägen inzwischen 20 Prozent der Bundesbürger ernsthaft den Kauf eines Hybridfahrzeugs und sind bereit, dafür durchschnittlich 2886 Euro mehr als für ein konventionell angetriebenes Fahrzeug zu investieren. Noch größer ist dieser Anteil bei Käufern von Oberklassemodellen. Hier erwägen 29 Prozent ernsthaft den Kauf eines Hybridmodells, 32 Prozent denken darüber nach. Für ein herkömmliches Modell mit Benzinmotor interessieren sich danach nur noch 17 Prozent. „Viele Verbraucher setzen große Hoffnungen auf die Hybridtechnologie”, sagt Stephan Thun, Managing Director bei Maritz Research Europe.

Max Mosley und die „grüne Formel 1” Im Herbst 2004 sorgte die Bemerkung eines Sprechers des Toyota- Formel-1-Teams für eine kleine Sensation in der Motorsportszene. Der Mann hatte von einem Hybridmodell gesprochen, mit dem Toyota die Saison 2005 beginnen wolle, und sofort geisterte ein Hybrid-Bolide durch die Schlagzeilen. Die Erklärung folgte rasch: Der vermeintliche Hybrid-Rennwagen war lediglich eine Kombination aus Vorjahresmodell und Neuentwicklung und kein Formel-1- Rennwagen mit einer Kombinaton von Verbrennungs- und Elektromotor.

Was damals noch ein Missverständnis war, könnte in den kommenden Jahren modifiziert zum Alltag der Formel 1 werden, wenn es nach FIA-Präsident Max Mosley geht, der offensichtlich sein Umweltbewusstsein entdeckt hat. „In den kommenden 30 bis 50 Jahren werden mit absoluter Sicherheit alle Automobile auf den Straßen über eine Technik verfügen, die die beim Bremsen auftretende Energie speichert und beim Beschleunigen wieder einsetzt.” Diese Energie soll ab 2009, wenn das neue Motoren-Reglement beschlossen wird, auch bei den Rennwagen der Formel 1 genutzt werden. Damit greift Mosley ein wesentliches Element der Hybridtechnologie auf. Bis 2009 will der FIA-Präsident gemeinsam mit den Motorenherstellern die Möglichkeiten diskutieren, wie ein derartiges Speichersystem in die Rennautos integriert werden könnte.

Welche Technologie die Teams dann nutzen, soll ihnen freigestellt werden. Nach Mosleys Angaben sollte eine regenerative Bremsanlage im F-1-Rennwagen für zusätzliche 60 PS sorgen, die neun Sekunden lang zur Verfügung stehen würden. „Die Bremsphasen in der Formel 1 sind sehr kurz, sodass man vermutlich eine volle Runde brauchen würde, um diese Energie für ein Überholmanöver zu erzeugen”, erklärte Mosley auf einer Pressekonferenz der FIA. In einem weiteren Entwicklungsschritt könnte die Zusatzleistung nach Mosleys Angaben auf 120 PS steigen.

Gleichzeitig erklärte Mosley, für die Zeit nach 2010 wolle die FIA ein Reglement entwerfen, bei dem die Leistung nicht durch die Hubraumgröße („Das ist hoffnungslos veraltet”), sondern durch den Energieverbrauch definiert wird.

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