Gurteinnaht macht Kindersitze sicherer

Für mehr Sicherheit bei Frontalzusammenstößen sorgt eine Einrichtung, die Forscher der Universitat Politècnica de Catalunya entwickelt haben.

Ein textiler Kraftverminderer nimmt bei derartigen Unfällen Teile der freigesetzten Energie auf, wodurch sich der Druck verringert, der auf den Brustkorb der Kinder ausgeübt wird. Schwere Verletzungen von Kleinkindern im Brust- und Halsbereich sollen somit vorgebeugt werden. Die Erfindung erhielt in Spanien bereits mehrere Preise für Verkehrssicherheit.

Das Patent beruht auf sehr einfachen Verbesserungen. „Wesentliches Merkmal sind zwei Nähten, die im oberen Teil des Kindersitz-Gurtes angebracht werden. Denn in dieser Zone überträgt sich die Kraft von den Ankerpunkten des Autos auf den Sitz“, berichtet David Gallegos im pressetext-Interview. Im Notfall gehen die Nähte stufenweise auf und der Gurt verlängert sich, was die Wahrscheinlichkeit verringert, dass das Kind im Sitz direkten Kontakt mit den Strukturelementen des Autos bekommt. „Die Zeit, in der das Kind den erhöhten Beschleunigungen ausgesetzt ist, wird somit auf die Hälfte reduziert. Das Prinzip ist ähnlich wie bei Kraftverminderern bei Autogurten für Erwachsene.“

Zu dieser sehr unkomplizierten Verbesserung der Kindersitz-Technik waren mehrere wissenschaftliche Untersuchungen notwendig. „Erst die Elektronenmikroskop-Analyse des Rissverlaufes der Fäden ermöglichte Strukturen zu bestimmen, die sich nicht mit einem Schlag auflösen“, so Gallegos. Vorteilhaft sei das System, da es ohne zusätzlichen Materialaufwand und ohne Änderungen der Kindersitz-Position wesentliche Verbesserungen der Sicherheit liefere. Der Forscher rechnet damit, dass die Entwicklung relativ rasch und standardmäßig bei Kindersitzen umgesetzt wird.

Beschreibung der Erfindung mit Videos unter http://www.upc.edu/saladepremsa/al-dia/mes-noticies/researchers-from-the-upc-have-developed-a-system?set_language=en

Media Contact

Johannes Pernsteiner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.upc.edu

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