Getriebeautomatik mit Fuzzy-Logic passt sich dem Fahrer ideal an

Siemens verwirklicht den Traum von der perfekten Automatikschaltung: Eine neue Getriebesteuerung namens „IntelligenTip“ erlernt den persönlichen Fahrstil eines Autofahrers in bisher nicht erreichter Übereinstimmung. Seit ihrer Erfindung kämpfen Automatikgetriebe mit einem leidigen Problem: In bestimmten Situationen schalten sie einfach anders, als ein Mensch dies tun würde, worunter vor allem die Fahrdynamik leidet. Zwar gibt es seit einigen Jahren intelligente Automatiken, die den Fahrstil analysieren und danach den Gang wechseln, doch auch diese Systeme stoßen bisweilen an ihre Grenzen, da sie nur zwei Kategorien kennen, nämlich sportlich und komfortorientiert.

Forscher von Siemens in München und die Automobilspezialisten von Siemens VDO nutzen für IntelligenTip die so genannte Fuzzy-Logic, um diese Schwarz-Weiß-Malerei zu umgehen. „Fuzzy“ stammt aus dem Englischen und bedeutet „unscharf“. Was zunächst wie ein Mangel klingt, ist in Wirklichkeit erwünscht: Denn anders als herkömmliche Systeme kann eine Steuerung mit Fuzzy-Logic die eingehenden Daten nicht nur nach den absoluten Kriterien „wahr“ und „falsch“ beurteilen, sondern berücksichtigt auch feine, subjektive Abstufungen wie „ziemlich wahr“ oder „ziemlich falsch“. Eine derartige Denkweise ist für einen Menschen völlig normal und mutet eher simpel an. Um sie einer Maschine beizubringen, mussten die Entwickler jedoch erst komplexe Gleichungssysteme erarbeiten.

IntelligenTip untersucht eine Fülle von Daten. Die Elektronik analysiert nicht nur, wie stark der Fahrer auf das Gaspedal tritt, sondern merkt sich auch in welchen Situationen er die Automatik mit einem manuellen Schaltvorgang überstimmt hat. Anhand dieser Daten zieht die Automatik Rückschlüsse auf die relative Sportlichkeit oder Bequemlichkeit eines Fahrers. Bereits nach einer kurzen Lernphase schaltet sie so gut wie der Mensch selbst. Dies dient nicht nur dem Komfort, sondern entlastet auch die Umwelt durch einen niedrigeren Kraftstoffverbrauch zwischen fünf und 15 Prozent.

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens NewsDesk

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