Diagnose gegen Ungleichheiten

Moderne Common Rail-Dieselmotoren sind komplexe Aggregate. Um so wichtiger ist es, bei Defekten schnell zu einer klaren Diagnose über mögliche Probleme zu kommen. Bei dieser Motortechnik wird mit Hilfe einer Hochdruckpumpe Kraftstoff in einem Druckrohr („Rail“) gespeichert und den Zylindern über spezielle Injektoren zugeführt. Dabei sollte bei gleichem Druck jedem Zylinder die Kraftstoffmenge zugeführt werden. Arbeiten einzelne Injektoren nicht mehr wie gedacht und ist die Kraftstoffmenge darum unterschiedlich, dann läuft der Motor unrund und die Abgasemission nimmt zu. Jungingenieur Stephan Noack hat in seiner Diplomarbeit (Betreuer Prof. Dr. Vuong Tuong Do) für die Robert Bosch GmbH ein Diagnoseverfahren entwickelt, mit dem sich Einspritzmengenunterschiede an einzelnen Zylindern ohne unnötigen Ausbau von Motorkomponenten ermitteln lässt.

Für diese Leistung wird Stephan Noack der Opel-Transferpreis Mechatronik 2006 verliehen. Opel-Direktor Uwe Fechtner gratulierte dem Preisträger, der für seine ausgezeichnete Diplomarbeit das Preisgeld von 1.500 Euro erhält.

Das Prädikat „Besonders vorzeigbar“ verdient die Arbeit „Entwicklung und Realisierung eines objektorientierten Softwaredesigns einer grafischen Nutzeroberfläche (MMI) für ein Kfz-Steuergerät mit Touchdisplay“ von Lukas Dziadus und Christrian Pleß. Denn in einem Auto die immer komplexer werden Funktionen möglichst zentral an einer Stelle und möglichst einfach zu bedienen – das ist eine Herausforderung, an der nicht nur Ingenieure beteiligt sein können: So war an der Entwicklung des Bedienkonzeptes für diese Touch-Screen-Steuerung, die in Kooperation mit der Leopold Kostal GmbH entwickelt wurde, auch eine Diplom-Psychologin beteiligt. Die Kostal GmbH hat die Steuerung für ein Laborauto realisiert und auf der IAA 2005 vorgestellt. Die beiden Entwickler der Diplomarbeit, die von Prof. Dr. Michael Schugt vom Fachbereich Elektrotechnik und Informatik betreut wurde, werden anlässlich der Transferpreisverleihung ausgezeichnet.

Ebenfalls geehrt wird die „Machbarkeitsstudie zur Vermessung von Stahlrohren und Detektion von geometrischen Fehlern mit Hilfe der technischen Bildverarbeitung““ von Martin Schittek. Diese Arbeit, die Prof. Dr. Reiner Dudziak (Fachbereich Mechatronik und Maschinenbau) betreut hat, legt die Grundlage für die optische Qualitätsprüfung von Stahlrohren bei den Mannesmann Präzisrohr GmbH in Wickede.

Die Transferpreise der Fachhochschule Bochum werden von der FH und den preisstiftenden Firmen für Diplomarbeiten verliehen, die einen herausragenden Praxisbezug aufweisen oder eine besonders gelungene Zusammenarbeit der Hochschule mit einem Unternehmen darstellen.

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Detlef Bremkens idw

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