ARTiS-RT und ARTiS-XT testen Software in Prototypenfahrzeugen

Mit der Prototyping-Plattform ARTiS-RT können Automobilhersteller und -zulieferer Echtzeitanwendungen im Prototypenfahrzeug testen.<br>Fraunhofer ESK<br>

Damit können Automobilhersteller und -zulieferer echtzeitfähige und sicherheitskritische Anwendungen sowie grafisch anspruchsvolle Benutzerschnittstellen überprüfen.

Aktuell besteht das Automotive Realtime Prototyping System (ARTiS) aus zwei Varianten: ARTiS-RT für Echtzeitanwendungen und ARTiS-XT mit deutlich höherer Rechenleistung. Die ESK-Ingenieure zeigen ARTiS-RT und ARTiS-XT auf der embedded world 2013 in Halle 5, Stand 5-228.

ARTiS-RT: Ausführung von echtzeitkritischen Anwendungen
Die ARTiS-RT ist eine echtzeitfähige Plattform mit Power PC und übernimmt als prototypisches Steuergerät z. B. die Ausführung von Fahrzeugsteuerungen für Elektrofahrzeuge und Gateway-Anwendungen. Besonders an der ARTiS-RT ist, dass sie alle gängigen Fahrzeug-Busse wie CAN, MOST, FlexRay und Ethernet unterstützt und damit die wichtigsten Automotive-Schnittstellen bietet. Dadurch erhalten Entwickler eine flexible Umgebung, um ihre Software-Prototypen zu testen. Zudem ist die Echtzeitplattform AUTOSAR-tauglich und frei programmierbar, so dass Unternehmen die Plattform um eigene Programme erweitern können.

ARTiS-XT: Infotainmentsysteme und Car-to-X Anwendungen

Infotainment- und Fahrerassistenzsysteme benötigen eine hohe Rechenleistung, unter anderem für die meist anspruchsvolle grafische Benutzeroberfläche. Deswegen müssen die Systeme für den Prototypentest eine entsprechende Performanz aufweisen. Dafür haben die ESK-Ingenieure die ARTiS-XT entwickelt, die die erprobte Echtzeitplattform ARTiS-RT um einen leistungsfähigen embedded PC erweitert. Dieser basiert auf LINUX und bietet unter anderem einen DVI-Ausgang, um ein Standard-Display anzuschließen. Die ARTiS-XT bietet zudem Platz für Mini PCI und Mini PCI Express Erweiterungskarten, wie sie besonders für Car-to-X Anwendungen benötigt werden. Dadurch können Entwickler zusätzliche Kommunikationsmodule, ein GSM/LTE-Modul und zwei ETSI ITS-G5 Funkkarten, für Telematik- bzw. Car-to-X Anwendungen integrieren.

Beide ARTiS-Plattformen erfüllen durch ihr eingebautes Power-Management die Anforderungen des Power-Bordnetzes. Ihre Startup-/Shutdown-Funktion verhindert eine Entladung der Batterie im Ruhezustand und ermöglicht so den Einsatz in seriennahen Fahrzeugen. Dies wird durch industrietaugliche Temperaturbereiche von -40 bis 85 Grad Celsius im Betrieb und die robuste Bauweise unterstützt.

Geplante Erweiterung: MOST150

Um den Prototypentest noch leichter zu gestalten, arbeiten die ESK-Ingenieure an einer Erweiterung der ARTiS-Plattformen um eine MOST150-Steckkarte, die auch ein erweitertes echtzeitfähiges Ethernet-Modul besitzt.

Features ARTiS-RT
– Wichtige Fahrzeugschnittstellen CAN, MOST, FlexRay, Ethernet, TCP/IP
– Fahrzeugtauglich (Power-Bordnetz, Sleep-Modus, geringer Energieverbrauch, Robustheit, Temperatur)

– Anbindung an externe Hardware und schalt- bzw. regelbare Stromversorgung

Features ARTiS-XT
– Beinhaltet ARTiS-RT
– Leistungsfähiger eingebetteter PC
– Ausrüstbar mit zwei Car2X-fähigen Funkkarten (ETSI ITS-G5)
– Grafikcontroller für anspruchsvolle Benutzerschnittstellen
Die Fraunhofer-Einrichtung für Systeme der Kommunikationstechnik ESK

Die Fraunhofer ESK forscht anwendungsorientiert an Verfahren und Methoden der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT). Damit unterstützen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Industrie in den Marktsegmenten Automobil und Verkehr, Energieversorgung, Automatisierung, Gebäude- und Sicherheitstechnik sowie Telekommunikation. Der Leiter der Fraunhofer ESK, Prof. Dr.-Ing. Rudi Knorr, ist seit 2006 auch Ordinarius für Kommunikationssysteme an der Universität Augsburg.

Für ihre Angebote greift die Fraunhofer ESK auf sechs Kernkompetenzen zurück, die das technologische Wissen der Einrichtung über die Geschäftsfelder Automotive, Industrial Communication und Telecommunication hinweg bündeln: Leitungsgebundene Übertragungstechnik, Lokale Funknetze, Zuverlässige Ethernet-/IP-Kommunikation, Adaptive Systeme, Modellbasierter Software-Entwurf und Absicherung sowie Multicore-Software.

Kontakt:

M.A. Susanne Baumer
Gruppenleiterin PR & Marketing
Fraunhofer-Einrichtung für Systeme der Kommunikationstechnik ESK

Hansastraße 32, 80686 München
Telefon: +49 89 547088-353
E-Mail: susanne.baumer@esk.fraunhofer.de

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