Transformationen für eine nachhaltige Wasserwirtschaft

Forschungsverbund netWORKS veröffentlicht Handreichung zur Realisierung neuartiger Infrastrukturlösungen im Bereich Wasser und Abwasser. Online-Simulationstool zur Planung von Infrastrukturänderungen freigeschaltet.

Der Umbau der Systeme für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung ist Gegenstand einer aktuellen Veröffentlichung des Forschungsverbundes netWORKS. Der Band bündelt die Ergebnisse eines dreijährigen Forschungsprojekts gemeinsam mit den Modellkommunen Bielefeld, Chemnitz, Essen, Cottbus, Hamburg und Schwerin.

Darin wurden verschiedene Möglichkeiten durchgespielt, wie eine langfristige Neuauslegung der vorhandenen Infrastruktur gestaltet werden kann. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass solche Transformationen wirtschaftlich tragfähig sind.

Die Herausgeber Thomas Kluge vom Institut für sozial-ökologische Forschung und Jens Libbe vom Deutschen Institut für Urbanistik erläutern, dass es im Sinne einer energie- und ressourceneffizienten Stadtentwicklung gilt, vorhandene Potenziale an Energie und stofflichen Ressourcen zu heben. Gelinge dies, so werde die siedlungswasserwirtschaftliche Infrastruktur künftig dezentraler und eng mit der energiewirtschaftlichen Infrastruktur (insbesondere der Wärmeversorgung) verknüpft sein. Sie wird sich aus zahlreichen Modulen zusammensetzen und auf geschlossene Stoffkreisläufe abzielen.

So können Städte und Kommunen flexibler auf sich verändernde Umweltbedingungen reagieren. Die neue Art der Wasserinfrastruktur wird auch die Ebene des einzelnen Haushalts, Gebäudes beziehungsweise des einzelnen Blocks betreffen und Konsequenzen für die Haustechnologie und die Ausstattung der Gebäude haben. Den Kommunen und ihren wasserwirtschaftlichen Unternehmen kommt dabei eine zentrale koordinierende Rolle zu.

Die Veröffentlichung des Forschungsverbundes netWORKS richtet sich an Entscheidungsträger aus den Bereichen Stadtentwicklung, Stadtplanung und Siedlungswasserwirtschaft. Den verantwortlichen Planern wird ein Konzept zur mehrdimensionalen Bewertung von möglichen Umbaustrategien an die Hand gegeben. Das Buch macht deutlich, dass die Transformation der siedlungswasserwirtschaftlichen Infrastruktur nur in enger Abstimmung zwischen diesen Akteuren im Sinne eines Transformationsmanagements erfolgen kann. Zahlreiche Hinweise zur Umsetzung und rechtlichen Flankierung ergänzen die Publikation. Außerdem sind die mit dem Umbau verbundenen Chancen für die Kommunalwirtschaft erläutert und innovative Wege des Umgangs mit Wasser und Abwasser durch Fallbeispiele illustriert.

Parallel zur Veröffentlichung wurde auf www.networks-group.de ein Online-Tool zur Bilanzierung kommunaler Wasserinfrastrukturen (BkW) freigeschaltet. Mit Hilfe dieses Modells können Planer für eine Stadt oder einzelne Stadtteile verschiedene Optionen der technischen Auslegung der öffentlichen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung bilanzieren und bewerten.

Weitere Informationen
Die Publikation kann beim Deutschen Institut für Urbanistik zum Preis von 22,00 Euro bezogen werden. Nähere Informationen zum Forschungsverbund und zum Projekt „Transformationsmanagement für eine nachhaltige Wasserwirtschaft“ sind im Internet unter http://www.networks-group.de/ bzw.
http://www.difu.de/publikationen/2010/transformationsmanagement-fuer-eine-nachhaltige.html

zu finden.

Weitere Informationen/Projektleitung:
Dipl.-Sozial-Ökonom Jens Libbe, Deutsches Institut für Urbanistik (Difu), Berlin, Telefon: 030/39001-115, E-Mail: libbe@difu.de
PD Dr. Thomas Kluge, Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE), Frankfurt/M., Telefon: 069/7076919-18, E-Mail: kluge@isoe.de

Internet: www.networks-group.de

Hintergrund zu netWORKS:
Der Forschungsverbund netWORKS entwickelt konzeptionell innovative und nachhaltige Lösungen für die Wasserver- und Abwasserentsorgung. Praxisbezogen erarbeitet netWORKS Entscheidungshilfen für Kommunen als Verantwortliche für die Festlegung und Erbringung von Leistungen der öffentlichen Daseinsvorsorge sowie für die diese Leistungen ausführenden (kommunalen) Ver- und Entsorgungsunternehmen bzw. -betriebe.

Initiiert vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) und dem Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) wird die Forschungsgruppe von verschiedenen Forschungseinrichtungen getragen (kooperierende Institute: Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung (ARSU), Oldenburg, Brandenburgische Technische Universität Cottbus (BTU), Institut für Städtebau und Landschaftsplanung, Lehrstuhl für Stadttechnik, Cottbus, COOPERATIVE Infrastruktur und Umwelt, Darmstadt, IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung, Mülheim a.d. Ruhr). Das Projekt „Transformationsmanagement für eine nachhaltige Wasserwirtschaft“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderschwerpunkts „Sozial-ökologische Forschung“ gefördert. Im Forschungsverbund arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Ökonomie, Soziologie, Recht, Raumwissenschaft, Stadttechnik und Ökologie – je nach Projekt in unterschiedlicher institutioneller und fachlicher Zusammensetzung: www.networks-group.de.

Kurzinfo: Deutsches Institut für Urbanistik
Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, kommunale Wirtschaft, Städtebau, soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige Berliner Institut – mit einem weiteren Standort in Köln (Bereich Umwelt) – bearbeitet ein umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene praxisnah mit allen Aufgaben, die Kommunen heute und in Zukunft zu bewältigen haben. Der Verein für Kommunalwissenschaften e.V. ist alleiniger Gesellschafter des in der Form einer gemeinnützigen GmbH geführten Forschungsinstituts.

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Sybille Wenke-Thiem idw

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