Forschungsprojekt „Images innenstadtnaher Wohnquartiere (ImiWo)“

GEWOBAG Berlin und Stadtbau Würzburg sind Partner des Forschungsprojekts „Images innenstadtnaher Wohnquartiere (ImiWo)“. Der Mehringplatz im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und die Zellerau in Würzburg sind Beispielquartiere für das Forschungsprojekt „Images innenstadtnaher Wohnquartiere (ImiWo)“ der Fachhochschule Erfurt. Fördergeber ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Sage mir, wo Du wohnst und ich sage Dir, wie Du lebst: Die Wohnquartiere einer Stadt haben völlig unterschiedliche Images. Sie reichen vom „großbürgerlichen Villenviertel“ über das „kreative Szeneviertel“ bis hin zur „Großwohnsiedlung am Rand der Stadt“.

Das Forschungsprojekt ImiWo des Instituts für Stadtforschung, Planung und Kommunikation (ISP) der Fachhochschule Erfurt nimmt innerstädtische Stadtteile unter die Lupe mit dem Ziel herauszufinden, wodurch das Image eines Wohnquartiers positiv oder negativ beeinflusst und geprägt wird. Dabei betrachtet das Forschungsteam die Wirkmechanismen der Themen Gesundheitsförderung und Energieeffizienz besonders.

Der Mehringplatz in Berlin- Kreuzberg mit seinen rund 5.400 Bewohnern ist eines der beiden Beispielquartiere für das Projekt. Die GEWOBAG verwaltet dort 1033 Wohnungen. Von den 11500 Bewohnern im Würzburger Stadtteil Zellerau wohnen mehr als ein Drittel in den 2000 Wohnungen der Stadtbau. Das Forschungsvorhaben ImiWo umfasst einen Zeitraum von 36 Monaten (August 2012 bis Juli 2015). Fördergeber ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Quartiere im Wandel
Der soziale, demographische und wirtschaftliche Wandel verändert das Image von Quartieren. Das Quartier Mehringplatz in Kreuzberg ist ein städtebauliches Beispiel für den sozialen Wohnungsbau der 1960er Jahre. Das Viertel gilt als problembehaftet. Prof. Dr.-Ing. Heidi Sinning, Leiterin des Forschungsprojekts ImiWo kennt die Gründe: „Die betroffenen Quartiere mit einem negativen Außenimage haben überwiegend ganz ähnliche Probleme. Dazu gehören bauliche und städtebauliche Mängel, das wenig attraktive Wohnumfeld mit geringem Anteil an Grünflächen, Spielplätzen und vielen Leerständen, eine wachsende Verarmung der Bewohner und zunehmende soziale Konflikte.“
Die Zellerau in Würzburg hat in den letzten Jahren bereits eine Entwicklung durchlaufen, die das Image des überwiegend durch zeilenförmigen Geschosswohnungsbau der Nachkriegszeit (nördlicher Teil) sowie Einfamilien- und Reihenhäuser (südlicher Bereich) geprägten Quartiers aufgewertet hat: die Entwicklung des Quartiers Zellerau Mitte, Neubau eines Jugendzentrums, Verbesserung des Wohnumfeldes, insbesondere Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche etc. haben dazu beigetragen. Diese Entwicklung wird derzeit mit dem Projekt Neues Wohnen Brunostraße fortgeführt, um das Image des Quartiers weiter zu verbessern.

Das Image ist ein Erfolgsfaktor
Die GEWOBAG aus Berlin und Stadtbau aus Würzburg sind als kommunale Wohnungsunternehmen in das interdisziplinäre Forschungsprojekt ImiWo eingebunden. GEWOBAG-Vorstand Hendrik Jellema erklärt das Engagement: „Aus Sicht der Wohnungswirtschaft ist das Image eines Wohnstandortes ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor. Gerade in den innerstädtischen Wohnquartieren besteht großes Potenzial, durch gezielte Strategien und Maßnahmenpakete auf ein bestehendes negatives Image erfolgreich einzuwirken. Wir sind stolz, ein Partner dieses wichtigen Forschungsprojekts zu sein und versprechen uns viele wertvolle Impulse für unsere Arbeit vor Ort.“

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts ImiWo können später in die Praxis der Wohnungswirtschaft implementiert werden. Dazu gehören ge-sundheitsfördernde Projekte für Senioren und Netzwerke von Engagierten, die das Image aktiv mit gestalten, wie auch baulich-energetische Veränderungen im Wohnungsbestand und Wohnumfeld. Dass sich die Innensicht der Bewohner auf ihr Wohnquartier vom schlechten Außenimage deutlich unterscheiden kann, beweist das Beispielquartier Mehringplatz: Seit Mai 2011 engagieren sich die Bewohner für mehr Lebensqualität im Kreuzberger Kiez.

Im Rahmen einer von der GEWOBAG mitinitiierten Zukunftswerkstatt am Mehringplatz bringen sie sich auf vielfältige Weise ein, unter anderem bei der Gestaltung der Grünanlagen.

In Würzburg arbeiten Stadt und Stadtbau seit einigen Jahren Hand in Hand bei der Stadtteilaufwertung. Dazu gehört neben konkreten Bauprojekten auch das Quartiersmanagement mit vielfältigen bewohnerorientierten Aktivitäten. Inwiefern dies zu einer Veränderung von Außenimage und Innensicht im Stadtteil geführt hat, ist eine Fragestellung von besonderer Bedeutung für die verschiedenen Akteure.

ImiWo: Interdisziplinäre Forschung der Fachhochschule Erfurt
Das Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation (ISP) der Fachhochschule Erfurt befasst sich seit 2008 mit den Schwerpunkten Wohnen und Stadtentwicklung, integrierte Planungs- und Entwicklungsauf-gaben in Städten und Stadt-Regionen sowie kommunikative Planungspro-zesse. Das interdisziplinäre Team des Forschungsprojekts ImiWo leitet Prof. Dr.-Ing. Heidi Sinning. Mehr Informationen zum Projekt: http://www.fh-erfurt.de/fhe/isp/forschung/projekte/imiwo

Ansprechpartner:
GEWOBAG Wohnbau-AG Berlin:
Herr Jellema, Frau Dr. Mittag
Öffentlichkeitsarbeit: Bottroper Weg 2, 13507 Berlin, www.gewobag.de, info@gewobag.de
Dr. Gabriele Mittag, Fon: 030 4708-1525, Fax: 030 4708-1520, g.mittag@gewobag.de
Stadtbau Würzburg GmbH:
Herr Hans Sartoris (Geschäftsführer), hans.sartoris@stadtbau-wuerzburg.de, Tel: 0931/3085-200
ISP, FH Erfurt:
Prof. Dr. Heidi Sinning, sinning@fh-erfurt.de, Tel. 0361-6700-375
Dipl.-Geogr. Patricia Berndt, patricia.berndt@fh-erfurt.de, Tel. 0361-6700-3401
Dipl.-Ing. Viola Schulze Dieckhoff, viola.schulze.dieckhoff@fh-erfurt.de, Tel. 0361-6700-390

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