Automatischer Fensteröffner regelt CO2-Konzentration

Wissenschaftler des Instituts für Mess- und Automatisierungstechnik (IMA) der Universität der Bundeswehr München haben einen automatischen Fensteröffner zur Regelung des Kohlendioxid-Anteils in geschlossenen Räumen zur Marktreife entwickelt. Damit soll die Luftqualität immer auf einem hohen Niveau gehalten und die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit der Menschen in Büros und Schulen verbessert werden. Auch im Schlafzimmer soll der Sensor zum Einsatz kommen.

„Menschen atmen pro Stunde etwa 20 Liter Kohlendioxid aus – im Schlafzimmer ist also schon nach kurzer Zeit der CO2-Grenzwert erreicht und ein entspannter Schlaf schwierig. Die Ausstattung der privaten Haushalte hat für uns also Priorität“, sagt Michael Horn vom IMA im Gespräch mit pressetext. Neben den Schlafräumen ist der Einsatz des automatischen Fensteröffners in Schul- und Büroräumen geplant: Der CO2-Anteil in der Luft ist immer dann besonders hoch, wenn viele Menschen in einem Raum sind. Der im Fensterrahmen integrierte Sensor sorgt dafür, dass die Frischluftzufuhr das Wohlbefinden sichert und dabei zusätzlich Energie gespart wird.

Gleichzeitiges Lüften und Energiesparen wird durch die so genannte geregelte Spaltlüftung möglich. Der Sensor misst regelmäßig den CO2-gehalt und aktiviert automatisch den Antriebsmotor des Öffnungsmechanismus' sobald ein festgelegter Grenzwert überschritten wird. Je mehr Kohlendioxid im Zimmer vorhanden ist, desto weiter wird das Fenster geöffnet, bis maximal 15 Millimeter. Damit wird ein effizienter Luftaustausch ermöglicht: „Die einströmende kalte Luft wird umgehend mit der warmen Zimmerluft vermischt. Dadurch kommt es nicht zu einer Abkühlung und damit nicht zu einem erhöhten Heizenergieaufwand“, sagt Horn. Für den Wissenschaftler des IMA ist dies ein besserer Zugang als die oft angewendete Stoßlüftung, bei der das Fenster für kurze Zeit weit geöffnet wird.

Energieeffizienz soll durch den automatischen Fensteröffner auch für große Gebäude mit zentralen Lüftungsanlagen möglich werden. „Die Lüftungsanlagen laufen in allen Räumen unabhängig vom tatsächlichen Lüftungsbedarf und verschwenden so jede Menge Energie“, sagt Horn. „Der CO2-Sensor kann genau messen, in welchen Räumen die Belüftung nötig ist und in welchen nicht. Der dadurch reduzierte Energieverbrauch ist gleichzeitig ein Beitrag zur Verringerung der CO2-Emission in die Atmosphäre.“

Media Contact

Hannes Richter pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.unibw.de/

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