Ab 2010 rasch wachsende Leerstandsrisiken

„Trotz des langfristig zu erwartenden Bevölkerungsrückgangs in Deutschland werden bis 2020 aufgrund des weiteren Anstiegs der Zahl der Haushalte voraussichtlich 3,4 Millionen Neubauwohnungen errichtet werden müssen. Die Nachfrage ist allerdings räumlich ungleich verteilt und konzentriert sich auf die süd- und westdeutschen Wachstumsregionen. Diese Wachstumsregionen werden mit ihrer Wirtschaftskraft auch zukünftig Arbeitskräfte und Einwohner anziehen und stellen als Zentren der Innovation die Stärken Deutschlands im internationalen Wettbewerb dar. In den neuen Ländern gehören Berlin sowie der Raum Leipzig/Dresden zu diesem Kreis der europäischen Wachstumsregionen“, sagte heute Staatssekretär Dr. Engelbert Lütke Daldrup in Berlin. Die Prognose zur Wohnraumentwicklung in Deutschland basiert auf aktuellen Zahlen des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR).

In den nächsten Jahren sehe die Prognose noch eine kräftige Eigenheimnachfrage der geburtenstarken Jahrgänge mit ca. 150.000 Einheiten pro Jahr. „Diesen Nachfrageschub müssen wir nutzen, um ein familiengerechtes Wohnungsangebot an städtebaulich integrierten Standorten zu schaffen“, so der Staatsekretär. Dazu werde die Bundesregierung ein Modellprogramm „Innovationen für kinderfreundliche Stadtquartiere sowie barrierefreie und altengerechte Infrastrukturen“ starten. Damit werde im Sinne eines Generationen übergreifenden Angebotes auch die spezifische Nach-frage der wachsenden Zahl älterer Menschen angesprochen. Insbesondere Genossenschaften sollten in ihrer besonderen Fähigkeit zur zielgruppengerechten Wohnungsversorgung älterer Menschen weiter unterstützt werden. Wohnimmobilien für ältere Menschen sind daher ein Markt mit guten Chancen für die Bau- und Immobilienwirtschaft. Vor allem das ’Betreute Wohnen’ oder ’Service Wohnen’ werden zunehmend nachgefragt.

In den neuen Ländern und zunehmend auch in einzelnen Regionen der alten Länder rechnet die Prognose nach 2010 mit rasch wachsenden Leerstandsrisiken. Das bei der Aufwertung innerstädtischer Wohnquartiere und der Verminderung der Leerstände erfolgreiche Programm Stadtumbau Ost werde deshalb fortgesetzt und um 20 Millionen Euro aufgestockt, um auch die städtische Infrastruktur an den Rückbau der Wohnbebauung anzupassen. „Für den Stadtumbau West werden wir die Mittel ebenfalls um 16 Millionen Euro erhöhen, um hier speziell den zunehmenden Herausforderungen der militärischen Konversion Rechnung zu tragen und den Städten zu helfen, die von Standortschließungen betroffen sind“, erklärte Lütke Daldrup.

Mit dem Stadtumbauprogramm steht ein wichtiges Instrument zur Bewältigung des demografischen und wirtschaftlichen Wandels zur Verfügung. „Die Erfahrungen des Programms Stadtumbau Ost zeigen, dass der Rückbau gut in Gang gekommen ist und beim Leerstand eine Trendwende erreicht werden konnte“, so Staatssekretär Lütke Daldrup, „zudem hat sich die wirtschaftliche Lage der ostdeutschen Wohnungsunternehmen verbessert.“

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