"Haus der Zukunft"

Wirtschaftliches Wohnen im Strohballenhaus in Niederösterreich

„Das Konzept des Strohballenhauses ist eine ebenso unkonventionelle wie richtungsweisende Idee für energie- und rohstoffbewusstes wohnen“, meinte Infrastrukturminister Hubert Gorbach anlässlich der „Grund-Strohballen-Legung“ des S-House in Böheimkirchen im Rahmen des Technologieprogramms „Haus der Zukunft“.

Vor drei Jahren startete das bmvit das Technologieförderungsprogramm „Haus der Zukunft“. Die Errichtung mehrerer Demonstrationsbauten nach Kriterien wie dem Einsatz nachwachsender Rohstoffe und erneuerbarer Energie ist ein Ziel des Programms.

Mit dem sogenannten S-House wird die Idee des „Faktor 10“-Konzepts im Gebäudebereich umgesetzt. Es verbindet hohen Komfort für die Bewohner mit höchsten energetischen Standards. Mehrere Vorstudien sowie das Planungskonzept für das S-House wurden von einer internationalen Jury im Rahmen des bmvit-Programms ausgewählt und durch das bmvit finanziert. Weitere Finanzierungspartner des S-House sind die Niederösterreichische Landesregierung und die Europäische Union im Rahmen des Programms Life-Umwelt Demonstrationsprojekte.

Das S-House stellt eine gelungene Verbindung der Passivhaustechnologie und der Nutzung nachwachsender Rohstoffe dar. Wobei der Jahresheizwärmeverbrauch eines Passivhauses unter 15 kWh pro m2 Wohnfläche liegt, das sind nur 6 – 10 % des Heizwärmebedarfs eines konventionellen Gebäudes. Die Werte des S-House liegen deutlich darunter, nämlich bei rund 6 kWh pro m2, das sind 3 – 5 % des Bedarfs eines konventionellen Gebäudes. Erreicht wird das durch eine intelligente Haustechnik, die erneuerbare Energieträger und die anfallende Abwärme nutzt, beispielsweise durch die südseitige Glasfront, die eingebauten Sonnenkollektoren und den vorgelagerten Teich als Reflexionsfläche. Die Gebäudehülle besteht aus einer Holz-Strohballen-Konstruktion, für die Wandaufbauten werden zu Demonstrationszwecken auch andere Materialien wie Hanf, Flachs, Schafwolle und Zellulose eingesetzt.

Das S-House verbindet moderne Architektur mit innovativen Konstruktionen und wird in Böheimkirchen auf einer Grundfläche von 200 m2 als zweigeschossiges Gebäude auf dem Grundstück der Hofrat Riedl Stiftung der Technischen Universität Wien errichtet. Im Erdgeschoss wird eine Dauerausstellung eingerichtet um die Langzeitfunktionalität der verwendeten Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen zu demonstrieren. Die Daten der kontinuierlichen Messung wichtiger Qualitätsparameter wie Feuchte, Temperatur, Wärmefluss und Winddichte werden aktuell in der Ausstellung gezeigt.

Wird die Strohballenbauweise am Markt nachgefragt, ergeben sich durch die Verwendung regional vorhandener, nachwachsender Rohstoffe neue Erwerbszweige für die Landwirtschaft und damit Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Gleichzeitig sinken die Transportkosten, die Bauabfälle werden auf ein Minimum reduziert und der biologische Kreislauf schließt sich.

Media Contact

innovatives-oesterreich.at

Weitere Informationen:

http://www.innovatives-oesterreich.at

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Architektur Bauwesen

Die zukunftsorientierte Gestaltung unseres Wohn- und Lebensraumes erhält eine immer größer werdende Bedeutung. Die weltweite Forschung in den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Nachhaltiges Bauen, innovative Baumaterialien, Bautenschutz, Geotechnik, Gebäudetechnik, Städtebau, Denkmalschutz, Bausoftware und Künstliche Intelligenz im Bauwesen.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer