Das SuperC als neuer städtebaulicher Akzent

Im Kreise einer illustren Gästeschar – als Redner angeführt durch NRW-Innovationsminister Andreas Pinkwart und Aachens Oberbürgermeister Jürgen Linden – erfolgte am Templergraben 57 neben dem ehrwürdigen Hauptgebäude der Alma Mater Aquensis die offizielle Einweihungsfeier des studienfunktionalen Zentrums SuperC.

Der Standortfaktor Wissenschaft hat damit in Aachen ein neues architektonisches Erkennungszeichen erhalten.

Das SuperC wurde nach einem Architekturwettbewerb unter den Wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der RWTH-Fakultät für Architektur als Siegerentwurf nach den Plänen von Eva-Maria Pape und Susi Fritzer in nur 22 Monaten Bauzeit durch den Generalunternehmer Hochtief für eine Bausumme von 23 Millionen Euro errichtet. Allein 5,5 Millionen Euro konnte Rektor Rauhut als Spenden für die Realisierung des Baus vereinnahmen. Besonders engagiert haben sich dabei die AMB Generali Holding, die Ford Motor Company und die Sparkasse Aachen; neben Unternehmen unterstützten auch zahlreiche Privatpersonen aus Stadt und Region durch ihren Beitrag den Bau des SuperC.

Als Bauherr fungierte der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW, der in Person des Geschäftsführers Ferdinand Tiggemann den symbolischen Schlüssel überreichte. In den nächsten Wochen werden nach Abnahme des Gebäudes Einrichtungen der Hochschulverwaltung die 4.600 Quadratmeter Nutzfläche beziehen, die als Anlaufstelle während des gesamten Studiums dienen: Studentensekretariat, International Office und Zentrales Prüfungsamt. Damit wird das SuperC mit der Inbetriebnahme zu Beginn des nächsten Wintersemesters zentrale Anlaufstelle für alle Studentinnen und Studenten. Darüber hinaus verfügt das Gebäude über eine Cafeteria, die vom Studierendenwerk bewirtschaftet wird, sowie über Konferenz- und Veranstaltungsräume.

Das SuperC setzt nicht nur wegen seiner Formensprache mit dem in 20 Metern Höhe rund 16 Meter auskragendem Obergeschoss einen städtebaulichen Akzent im Kernbereich der Hochschule. Das Energiekonzept mit der Geothermie-Bohrung bis auf 2.510 Metern Teufe – betreut vom Institut für Markscheidewesen der RWTH Aachen – wurde von der EU-Generaldirektion für Umwelt jüngst als eines der „Best LIFE-Environment Projects 2007-2008“ ausgezeichnet. Mittels eines Wärmetauschers im Untergrund wird das Gebäude in Zukunft über einen geschlossenen Wasserkreislauf gekühlt und beheizt werden. Um die Bauarbeiten nicht zu beeinträchtigen, erfolgt der Anschluss der Tiefenbohrung erst in den nächsten Monaten.

Technische Angaben:

· Baukosten: 23 Millionen Euro, davon 5,5 Millionen Euro von Sponsoren

· Nutzfläche 4.600 qm

· Überhang 6. OG: 16 m

· Höhe des Saalfußbodens über Vorplatz: 21,03 m

· Bauhöhe First: 27,91 m

· Größe des Vorplatzes: 1.600 qm

· Baubeginn Erdarbeiten: Mai 2006

· Erster Spatenstich: 29.5.2006

· Grundsteinlegung: 30.1.2007

· Richtfest: 10.10.2007

· Fertigstellung: Juli 2008

· Bodenplatte: 1.600 cbm Stahlbeton

Vier jeweils 31 Meter lange Stahlkonstruktionen tragen das komplette Dachgeschoss. 45 Tonnen wiegen die Träger insgesamt und bilden eine 16 Meter auskragende Fachwerkkonstruktion. Schwingungstilger im Kragarm eliminieren später eventuell auftretende Schwingungen. Die extreme Auskragung wird durch 22 Meter lange Stahlseile, sogenannte Monolitze, ermöglicht. Diese verspannen die Stahlfachwerke der obersten Geschosse mit den Fundamenten, ähnlich dem Prinzip einer Spannbetonbrücke.

Media Contact

Thomas von Salzen idw

Weitere Informationen:

http://www.rwth-aachen.de

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