Forschen für eine nachhaltige Zukunft

Der Themendienst ist ein Service des Bundesprogramms Ökologischer Landbau. Jede Themendienst-Ausgabe wird von einem Team von sechs Journalisten erstellt und von einem eigens dafür einberufenen Fachbeirat geprüft und herausgegeben.

Ziel ist die bessere Verknüpfung von Forschung und Praxis im Bereich Ökolandbau.

Zielgruppe des Themendienstes sind Journalisten und interessierte Akteure im Bereich Ökolandbau.

INHALT / Ausgabe 04/2010

1. Erfolg in der Maiszüchtung – neue Sorte für den Ökoanbau

2. Durchbruch bei der biologischen Bekämpfung des Pflaumenwicklers
– Mittel gegen Apfelmotten hilft auch gegen den
Pflaumenschädling
3. Die richtige Nahrung – neue Futtermischungen für Biofische
4. Lohn der Umstellung – Biobauern verdienen mehr
5. Eine Frage der Beere – In einem Forschungsprojekt standen
Anbausysteme und Kulturmaßnahmen für Erd- und Strauchbeeren auf
dem Prüfstand
1. Erfolg in der Maiszüchtung – neue Sorte für den Ökoanbau
Bislang wird Mais in der ökologischen Landwirtschaft kaum angebaut. Forscher der KWS Saat AG und der Universität Hohenheim wollten dies ändern. Sie haben deshalb untersucht, welche Sorten für den ökologischen Anbau geeignet sind und welche nicht. Dafür wurden zunächst die bisherigen Sorten geprüft sowie die Zuchtziele angepasst. So sind Zuchtziele wie beispielsweise eine genetisch verankerte gute Keimfähigkeit und Triebkraft des Biomaissaatguts wichtig, damit sich die Pflanze etwa gegenüber Beikräutern durchsetzen kann. Denn Ökomais darf weder mit chemisch-synthetischen Mitteln gebeizt werden noch dürfen schnell löslicher Mineraldünger und Herbizide beim Anbau eingesetzt werden.

In ihrem Forschungsprojekt untersuchten die Wissenschaftler die Leistung verschiedener Testkreuzungen, Experimentalhybriden und neu entwickelter Populationssorten und verglichen die Ergebnisse unter ökologischen und konventionellen Anbaubedingungen. Dabei zeigte sich, dass sich einige Sorten für den ökologischen Anbau eignen. Eine neue Sorte hatte durchschlagenden Erfolg: Sie hat es in der Zwischenzeit sogar bis zur Marktreife gebracht.

2. Durchbruch bei der biologischen Bekämpfung des Pflaumenwicklers
– Mittel gegen Apfelmotten hilft auch gegen den Pflaumenschädling
Wenn Zwetschgen wurmstichig geworden sind, hat sich meist die Larve der unscheinbaren Pflaumenwicklermotte eingenistet. Für Biobauern ist dies eine schwierige Situation, die häufig zu Ernteeinbußen führt. Denn sie müssen auf Insektizide verzichten und derzeit vorhandene alternative Bekämpfungsmethoden haben nur eine begrenzte Wirkung.

Deutsche Forscher hatten nun die Idee, ein sehr effektives Mittel aus dem Apfelanbau auch beim Kultivieren von Pflaumen zu testen: den Einsatz von Granuloviren. Apfelwickler-Granuloviren infizieren die Larven von Apfelwicklermotten und lassen sie innerhalb weniger Tage absterben. Diese umweltfreundliche Bekämpfungsmethode ist seit Jahren im Apfelanbau etabliert. Entsprechende virenhaltige Spritzmittel sind schon länger im Handel erhältlich.

Die Forscher wussten nun: Apfel- und Pflaumenwicklermotten sind eng miteinander verwandt. Also sprühten sie Apfelwickler-Präparate auf Pflaumenwickler. Mit großem Erfolg: Die Zwetschgenschädlinge wurden tatsächlich infiziert und starben in großer Zahl.

3. Die richtige Nahrung – neue Futtermischungen für Biofische

Wie und womit werden Forelle und Saibling in Biobetrieben am besten gefüttert? Welche Futtermittel werden von den Tieren so verwertet, dass sich in puncto Wachstum und Qualität optimale Ergebnisse erzielen lassen? Diesen Fragen gehen derzeit Forscher am Institut für Fischerei in Starnberg sowie am Kieler Max Rubner-Institut nach. Erste Zwischenergebnisse zeigen, dass Biozüchter zumindest in Sachen Wachstum den Vergleich mit der konventionellen Konkurrenz nicht scheuen müssen.

4. Lohn der Umstellung – Biobauern verdienen mehr

In den vergangenen 15 Jahren hat sich die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Europa mehr als verzehnfacht. Ob auch in Zukunft immer mehr Betriebe auf ökologischen Landbau umstellen, hängt vor allem von der Rentabilität der Neuausrichtung ab. Vor dem Hintergrund neuer Rahmenbedingungen untersuchen Wissenschaftler des Johann Heinrich von Thünen-Instituts derzeit die Auswirkungen agrarpolitischer Veränderungen auf das Einkommen und vergleichen dabei unter anderem die Einkommen von ökologisch und konventionell wirtschaftenden Landwirten. Erste Ergebnisse sehen den Ökolandbau deutlich im Vorteil.

5. Eine Frage der Beere – In einem Forschungsprojekt standen Anbausysteme und Kulturmaßnahmen für Erd- und Strauchbeeren auf dem Prüfstand

Ertragssicherheit spielt im ökologischen Beerenobstanbau eine große Rolle. Vor allem Ausfälle durch Krankheiten führen immer wieder zu hohen Einbußen. Ein Forschungsvorhaben der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg hat verschiedene Anbausysteme und Kulturmaßnahmen für den ökologischen Erdbeer- und Strauchbeerenanbau entwickelt und geprüft. Das Ziel: Die Pflanzengesundheit, der Ertrag und die Fruchtqualität sollten erhöht bzw. verbessert werden, um die wirtschaftlichen Erfolgsaussichten des ökologischen Beerenanbaus zu steigern.

Den kompletten Inhalt der vierten Ausgabe 2010 finden Sie unter http://www.oekolandbau.de/journalisten/themendienst-oekolandbau/

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