Boden gut, Ernte gut

Mit Optifert läuft's rund: Kreisberegnungsanlage, gesteuert durch einen mit Funk verbundenen Bodenfeuchtesensor. Foto: Optifert<br>

Wenn Regen ausbleibt oder Niederschlagsmengen stark schwanken, steht der Landwirt vor einem Problem. Denn lange Trockenperioden vergrößern das Risiko einer schlechten Ernte und erschweren den Nährstoffeintrag. Das Forschungsprojekt „OPTIFERT“ will die Düngung und Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen in Europa mit einer intelligenten Technologie verbessern. Das integrierte Optifert-System ermöglicht dem Landwirt die Düngung und die Wasserzufuhr zu optimieren. Mittels einer Kontrollschleife werden so die ökonomischen und ökologischen Risiken minimiert.

Mehr als 9 Millionen Landwirte in Europa können auf eine Bewässerungsanlage für ihre Felder nicht verzichten. Um eine gute Ernte einzufahren, reicht die natürliche Niederschlagsmenge häufig nicht aus. Zurzeit bewässern Europas Landwirte eine Fläche von fast 200.000 km². Und die wird sich vermutlich vergrößern. Denn der Markt für Bewässerungssysteme in Europa wächst rasant: In den letzten zehn Jahren stieg die Nutzung der Anlagen jährlich um circa 10 Prozent. Viele der Systeme sind jedoch nicht bedarfsgerecht entwickelt. Für die Umwelt haben sie zu oft verheerende Konsequenzen: Wertvolle Wasser-Ressourcen werden verschwendet und Düngemittel ausgewaschen. Die „Überdüngung“ (Eutrophierung) von Böden und Gewässer sind die Folgen. Nachhaltige und intelligente Lösungen sind also gefragt.

Der Mix macht‘s: Nährstoffe und Wasser sind wichtige Faktoren für die Bodenqualität

In dem EU-geförderten Forschungsprojekt „OPTIFERT“ (http://www.optifert.eu) entwickelt ein Konsortium, angeführt vom ttz Bremerhaven, ein bedarfsgerechtes, vollautomatisches und kombiniertes Bewässerungs- und Düngesystem. Die Partner aus Polen, Großbritannien, Österreich und Deutschland möchten den Landwirten auf einfache Art und Weise einen kontrollierten Wasser- und Düngemitteleinsatz ermöglichen – maßgeschneidert und spezifisch für jede Anbaupflanze. Die innovative Anlage reduziert den Verbrauch von Wasser und Dünger und fördert so eine nachhaltige, effiziente und wettbewerbsfähige Agrarproduktion in Europa.

Je nach Bedarf der Nutzpflanze versorgt das zu entwickelnde OPTIFERT-System diese in Echtzeit mit Wasser und Nährstoffen: Es kombiniert die Bewässerung mit einer just-in-time-Düngung (Fertilization). Basierend auf unterschiedlichen Daten wird die benötigte Wasser- und Düngemenge gemessen und kalkuliert. Die Daten umfassen Werte eines innovativen Bodensensor-Systems (pH-Wert, Feuchtigkeit, Salzgehalt, Düngemittel-Konzentration), meteorologische Werte, Informationen über die Pflanzenphysiologie und Marktdaten. Das OPTIFERT-System besteht aus drei Hauptkomponenten: dem Bodensensor, dem Düngemischmodul inklusive Dosiersystem und der Steuerung. Mit diesen Elementen kann das effiziente System die Zielstellung der bedarfsgerechten Düngung und Bewässerung erfüllen.

Das Forschungsprojekt „OPTIFERT“ wird im 7. Forschungsrahmen der EU gefördert, hat eine Laufzeit von zwei Jahren, und wird vom ttz Bremerhaven koordiniert. Projektpartner sind die Hydro-Air GmbH, Pessl Instruments (METOS), Integrated Microsystems Austria GmbH, Soil Moisture Sense LTD., Agrargesellschaft „Niederer Fläming“ MBH Petkus, die University of Warmia and Mazury und die Technical University of Vienna. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf http://www.optifert.eu.

Das ttz Bremerhaven versteht sich als innovativer Forschungsdienstleister und betreibt anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung. Unter dem Dach des ttz Bremerhaven arbeitet ein internationales Experten-Team in den Bereichen Lebensmittel, Umwelt und Gesundheit. http://www.ttz-bremerhaven.de

Kontakt:
ttz Bremerhaven
Christian Colmer
Leiter Kommunikation und Medien

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D-27572 Bremerhaven
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