Neue Weidepflanzen sollen Methan-Probleme lösen

Neuseelands Kühe und Schafe produzieren zuviel Treibhausgase

Neuseeländische Forscher haben eine neue Möglichkeit entdeckt, das Treibhausgas Methan, das durch Schafe und Rinder entsteht, einzudämmen: eine neue Futtermittelpflanze namens Legume Lotus mit kondensierten Tanninen soll den Methanausstoß bei Tieren um bis zu 16 Prozent reduzieren. Wissenschaftler der AgResearch Grasslands in Neuseeland haben die neue Futtermittelpflanze getestet.

In Neuseeland arbeiten Forscher schon seit Jahren intensiv daran, die Methanemissionen zu reduzieren. Insgesamt leben auf der Insel 45 Mio. Schafe und acht Mio. Kühe. Sie sind für 90 Prozent der Methanemissionen verantwortlich. Diese machen wiederum 43 Prozent der gesamten Treibhausgase des Landes aus. Eine durchschnittliche Kuh produziert jährlich 90 Kilogramm Methangase, das durch den Verdauungsprozess von Grünpflanzen entsteht. Die Menge entspricht der Energie von 120 Litern Treibstoff. Die neuseeländische Regierung wollte die Landwirtschaft aus der Treibhausgas-Diskussion heraushalten, um die vereinbaren Kyoto-Ziele einzuhalten.

Julian Lee, Wissenschaftlerin von AgResearch Grasslands, erklärte, ihr Unternehmen arbeite an einer idealen Futterpflanze, die nahrhaft ist, aber den Methanausstoß gleichzeitig verringert. Über den Zusammenhang der kondensierten Tannine mit dem Nährwert der Pflanzen sei aber noch viel zu wenig bekannt, so Lee. Bei der Futterpflanze Legume Lotus ist es den Wissenschaftlern Garry Waghorn und Michael Tavendale gelungen, die direkten Effekte der kondensierten Tannine von den Nährwerten zu trennen. Doch Lee räumt ein, dass die Forschungsergebnisse noch nicht befriedigend genug wären.

„Wird die Futterration der Kuh verändert, läuft die Methanproduktion anders ab“, so Jürgen Zeddies von der deutschen Uni Hohenheim, die mit 16 Instituten an der interdisziplinären Erforschung der Quellen klimarelevanter Gase und umwelttoxischer Stoffe arbeitet. Zeddies zufolge lässt sich die Methanmenge im Pansen um bis zu einem Fünftel durch die Zugabe bestimmter Fette, Tannine und weiterer Substanzen vermindern.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pte.monitor

Weitere Informationen:

http://www.agresearch.cri.nz

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer