Klauenschäden bei Schweinen

Etwa 89 Prozent aller Mastschweine in Deutschland werden in einstreulosen Ställen gehalten. Welchen Einfluss der Stallfußboden auf die Klauengesundheit von Schweinen hat, untersuchte das Institut für Tierzucht und Haustiergenetik der Universität Gießen.

Von 1004 Mastschweinen aus 17 Ställen mit verschiedenen Böden wurden nach der Schlachtung die hinteren linken Klauen auf Schäden untersucht. Die häufigsten Veränderungen waren Risse (60,8 %), gefolgt von Ballenveränderungen (60,6 %), Druckstellen und Quetschungen (58,7 %), Rillen und Rinnen (40 %) und Deformationen (20,1 %). Die meisten hochgradigen Veränderungen (bis 28,5 %) wurden bei Tieren festgestellt, die auf Stallitboden gehalten wurden.

Besonders kritisch hinsichtlich ihrer Auswirkung auf Klauenschäden sind auch Betonspalten mit Graten an den Balken zu beurteilen. Außerdem wirkten sich zu große Spaltenweiten (>20 mm) negativ aus. Vor allem Quetschungen und Druckstellen traten dort vermehrt auf. Druckstellen, Quetschungen, Ballenveränderungen und Risse nahmen auch mit zunehmender Verschmutzung zu. Erwartungsgemäß war die Klauengesundheit bei Schweinen aus Ställen mit Einstreu vergleichsweise gut.

Unveränderte oder nur wenig veränderte Klauen zeigten auch die Mastschweine, die auf Spaltenböden mit den kleinsten mittleren Spaltenweiten gehalten wurden. Voraussetzung: Die Betonspalten wurden vor dem Verlegen von scharfen Kanten befreit. Über die Untersuchungen berichtete „Der praktische Tierarzt“.

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Renate Kessen aid infodienst

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