Tierschutzgerechte Haltung von Moschusenten

Bei der Haltung von Moschusenten werden das regelmäßige Auftreten von Kannibalismus und Federrupfen sowie fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten kritisiert.

Das Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie in Hannover hat daher untersucht, ob sich das Verhalten ändert, wenn den Enten Wasserangebote und Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Den Enten wurden Baderinnen, Rundtränken mit schmalem und breitem Rand, Flachbecken mit täglichem Wasserwechsel und Duschen angeboten.

Eine Wasseraufbereitungsanlage für die Baderinne wurde so optimiert, dass die mikrobiologische Wasserqualität der in den Rundtränken entsprach. Obwohl bei allen Wasserangeboten (außer der Dusche) Grenzwertüberschreitungen nach der Trinkwasserverordnung auftraten, hatten diese aber keine Auswirkung auf die Gesundheit der Tiere oder die Mastendgewichte. An den Badewasserangeboten hatten die Enten das sauberste Gefieder und die geringsten Hautveränderungen an Zehen- und Fußballen. An der Baderinne wurde weniger geschädigtes Gefieder durch Federrupfen verzeichnet.

Ein größeres Beschäftigungsangebot hat die Zahl verletzter Tiere durch Kannibalismus und Federrupfen deutlich verringert, wobei die Wissenschaftler andere Einflussfaktoren nicht ausschließen. Eine grundsätzliche Vorbeugung der Verhaltensstörung Federrupfen und Kannibalismus konnte trotz verringerter Besatzdichte (20 kg/m²), erhöhtem Beschäftigungs- und Wasserangebot sowie praxisüblichem Schnabelkürzen und Abdunkeln des Stalls nicht erreicht werden.

An tierschutzgerechten Haltungsbedingungen für Moschusenten muss nach Ansicht der Wissenschaftler weiter gearbeitet werden.

Weitere Informationen:
Das Projekt wurde im Auftrag des Projektträgers Agrarforschung in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) durchgeführt und mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert. Der Abschlussbericht ist unter www.ble.de (dort: Forschung Agrar- und Verbraucherschutz – „Suchkatalog zu laufenden und abgeschlossenen Projekten“) als pdf abrufbar.

Media Contact

Renate Kessen aid infodienst

Weitere Informationen:

http://www.aid.de/ http://www.ble.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer