Kleiner Wurm- grosse Wirkung

Regenwuermer vermindern Erosionen

Die Aktivitaet von Regenwuermern vermindert die Erosionsanfaelligkeit von Boeden. Sie sind die wichtigste Tiergruppe, die das Bodengefuege positiv beeinflusst. Auf Ackerflaechen haengt die Besatzdichte der Regenwuermer stark von der Bodenbearbeitung ab. Die Regenwuermer wiederum bestimmen die Bodenbeschaffenheit. Untersuchungen hierzu wurden vom Fachbereich Bodenkultur und Pflanzenbau der Saechsischen Landesanstalt fuer Landwirtschaft durchgefuehrt. Bei konventioneller Bodenbearbeitung trat in Beregnungsexperimenten schon kurz nach Beregnungsbeginn starker Oberflaechenabfluss auf. Bei dieser Bodenbearbeitungsvariante war die Besatzdichte an Regenwuermern im Vergleich zu den pfluglosen Varianten stark reduziert. Beim Direktsaatverfahren, das die Tiere nur wenig schaedigt, versickerte hingegen mit 87 Prozent mehr als die doppelte Menge an Wasser in den Boden.

Bei Regenwuermern wird zwischen Flach- und Tiefgraebern unterschieden. Flachgraeber leben im Oberboden bis zu einer Tiefe von etwa 60 Zentimentern. Kennzeichnend sind fuer Flachgraeber die horizontalen, staendig neu gegrabenen Roehren, welche durch Losung verfuellt werden. Tiefgraeber graben und leben in permanenten, senkrecht verlaufenden Roehren. Diese reichen von der Bodenoberflaeche bis tief in den Unterboden. Die beiden Gruppen haben durch ihre Lebensweise unterschiedliche Wirkung auf die Bodeneigenschaften. Alle Regenwuermer ernaehren sich von mikrobiell vorzersetzten Pflanzenresten an der Bodenoberflaeche, die von ihnen eingesammelt und in die Roehren gezogen werden. Im Darm der Regenwuermer werden humoses Material und Mineralboden intensiv vermischt, wodurch Ton-Humus-Komplexe entstehen. Diese sind sehr stabil, so dass die Losung, die auf der Bodenoberflaeche abgelegt wird, die Struktur des Bodens verbessert. Hierdurch verschlaemmt der Boden weniger schnell und es erhoeht sich die Regenverdaulichkeit des Bodens. Wenn bei starken Regenfaellen die normale Aufnahmefaehigkeit des Bodens erschoepft ist, kann oberflaechlich abfliessendes Wasser ueber die von den Tiefgraebern geschaffenen Roehren bis in den Unterboden abfliessen. Bei wendender Bodenbearbeitung werden die Gaenge der Regenwuermer weitestgehend zerstoert. Ausserdem wird die organische Substanz von der Bodenoberflaeche untergepfluegt und so den Regenwuermern ihre Nahrungsgrundlage geraubt. Die konservierende Bodenbearbeitung und insbesondere die Direktsaat ist daher „regenwurmfreundlicher“ und kommt so auch der Bodenqualitaet zugute.

Media Contact

Dr. Marion Morgner aid-PresseInfo

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer