Pflanzenschutzmittel im Haus- und Kleingarten – Biologische Bundesanstalt veröffentlicht Liste

Zum ersten Mal hat die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) in Braunschweig ein Verzeichnis von Pflanzenschutzmitteln veröffentlicht, die für den Haus- und Kleingartenbereich geeignet sind. 53 Wirkstoffe werden mit ihren Anwendungsgebieten, aber auch Vorsorgemaßnahmen zum Schutz des Anwenders beschrieben. Darunter sind auch 12 biologische Wirkstoffe wie Rapsöl oder Mikroorganismen, die Pflanzenkrankheiten und Schädlinge bekämpfen.

Gegen welche Schadorganismen gibt es ein Mittel? Aufgeführt wird, ob beispielweise Lecithin gegen Echte Mehltaupilze an Zierpflanzen, Gurke oder Stachelbeere zugelassen ist, wie lang die Wartezeit zwischen Anwendung und Verzehr ist und mit welchem zeitlichen Abstand gespritzt werden darf. Auch werden Hinweise gegeben, ob das Mittel Vögel oder Gewässerorganismen gefährdet. Bei einigen Mitteln wird dem Hausbesitzer geraten, nach der Behandlung von Zimmerpflanzen den Raum zu verlassen und nach etwa 30 Minuten gut durchzulüften.

Die Palette der Mittel ist gegenüber den Pflanzenschutzmitteln im Erwerbsgartenbau oder in der Landwirtschaft stark reduziert. Giftige Mittel werden für den Haus- und Kleingarten nicht zugelassen, es sei denn, die Verpackungen sind so gestaltet, dass der in der Regel nicht sachkundige Haus- und Kleingartenbesitzer mit dem unverdünnten Pflanzenschutzmittel gar nicht in Berührung kommt. Die Biologische Bundesanstalt legt Wert darauf, dass nur Kleinpackungen zugelassen werden, die für eine Fläche von maximal 500 qm ausgelegt sind. Damit wird auch für die Sicherheit des Anwenders gesorgt, der keine größeren Restmengen an Pflanzenschutzmitteln über Jahre lagern muss.

Trotz der Liste betont die Biologische Bundesanstalt, dass der beste Pflanzenschutz im Haus- und Kleingarten die Vorsorge ist. Im Garten sollten möglichst widerstandsfähige Pflanzen angebaut werden. So kann heute jeder Verkäufer in den Gartencentern Rosensorten empfehlen, die widerstandsfähig gegen Mehltau oder Sternruß sind. Bei Insekten als Schädlinge sollte der Haus- und Kleingartenbesitzer darauf achten, dass der Lebensraum für die Nützlinge nicht zerstört wird. Beispielsweise soll im Herbst das Laub unter Büschen oder auf dem Blumenbeeten liegen bleiben. In dem Laub überwintern Nützlinge, die Blattläuse und andere Schädlinge fressen. Wird alles sauber entfernt und der Boden ist rein wie der Teppich im Wohnzimmer, dann haben die Nützlinge keine Überwinterungschancen.

Das leuchtend grüne, von jetzt an jährlich erscheinende Verzeichnis trägt die Nummer 7 der BBA-Pflanzenschutzmittelverzeichnisse und kann bezogen werden über:
Saphir Verlag, Gutsstraße 15, 38551 Ribbesbüttel,
Tel.: (0 53 74) 65 78 Fax: (0 53 74) 65 77
 E-Mail: saphirverlag@t-online.de

Media Contact

Dr. P. W. Wohlers idw

Weitere Informationen:

http://www.saphirverlag.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer