Dieselverbrauch, Feldhygiene und Fruchtfolge bei Konservierender Bodenbearbeitung

Der GKB als Kommunikations- und Informationsplattform für konservierende Bodenbearbeitung gehören inzwischen 375 Mitglieder an; darüber hinaus haben sich in den letzten fünf Jahren unter dem Dach der GKB zehn regionale Arbeitskreise in neun Bundesländern gebildet. Mit 220 Teilnehmern war die Jahrestagung sehr gut besucht und gibt damit den Auftakt für Feldtage und Seminare im Jahr 2006.

Konservierende Bodenbearbeitung ist durch schonende Lockerung zur Erhöhung der Bodentragfähigkeit und durch Mulchsaat zum Schutz der Bodenoberfläche gekennzeichnet. Mit Arbeitsqualität und Dieselverbrauch beim Mähdrusch befasste sich der erste Vortrag von PD Dr. Hans-Heinrich Voßhenrich (FAL-Institut für Betriebstechnik und Bauforschung und Vorsitzender der GKB). Das Mähen von langen Stoppeln spart zwar zunächst Dieselkraftstoff ein und erhöht die Flächenleistung, erschwert jedoch die Bodenbearbeitung und kann zu einem geringeren Feldaufgang der Folgefrucht führen. Zur Verbesserung des Arbeitsergebnisses ist deshalb unmittelbar nach dem Mähdrusch ein separater Häckslerarbeitsgang zur Strohnachzerkleinerung erforderlich. Gut zerkleinertes und gleichmäßig verteiltes Stroh ist die Grundvoraussetzung zur Etablierung der Kulturpflanzen und zur Gewährleistung von Bodenschutz nach Bundes-Bodenschutzgesetz § 17. Der Themenkomplex Strohmanagement, Konservierende Bodenbearbeitung und Bodenschutz stellen einen wesentlichen Arbeitsschwerpunkt im FAL-Institut für Betriebstechnik und Bauforschung dar.

Die Rentabilität erweiterter Fruchtfolgen wurde in einem Vortrag von Dipl.-Ing. agr. Marco Schneider (FH Soest) angesprochen; die diesem Beitrag zugrunde liegenden Ergebnisse beziehen sich auf ein größeres Verbundprojekt, an dem auch das FAL-Institut für Betriebstechnik und Bauforschung beteiligt war. Vielerorts liegt der Anteil von Wintergetreide in der Fruchtfolge bei 75 %. Die hohen Strohmengen und die kurzen Zeitfenster für die Verrottung können bei konservierender Bodenbearbeitung zu Problemen führen. Aus diesem Grund ist eine Auflockerung der Fruchtfolge mit Sommerungen wie Körnererbsen oder Ackerbohnen sinnvoll. Der permanente Wechsel von Blatt- und Halmfrucht hilft bei Bodenbearbeitung, Düngung und Pflanzenschutz Kosten einzusparen. Um die Akzeptanz z.B. von Körnerleguminosen in der Fruchtfolge zu verbessern, sind die Erntbarkeit von züchterischer Seite und die Vermarktung noch entscheidend zu verbessern.

Der Vortrag von Dipl- Ing. agr. Detlev Dölger von der Beratungsinstitution Hanse-Agro widmete sich der gezielten Kontrolle von Schnecken und Mäusen. Gute Bodenstruktur weist eine Vielzahl von Hohlräumen auf, in denen sich Schnecken und Mäuse zurückziehen. Sowohl acker- und pflanzenbauliche Maßnahmen, wie tiefes Lockern und gute Rückverfestigung und eine gezielte Bekämpfung mit Schneckenkorn bzw. Giftweizen hilft den Schaden an den Kulturpflanzen zu minimieren.

Die Tagung wurde am Nachmittag mit zwei Betriebsreportagen von Praktikern abgerundet: „Wie lässt sich Mulchsaat bei 1.200 mm wie bei 600 mm Jahresniederschlag realisieren“ und „Wie können auf einem Sandstandort bei ständigem Flächenzuwachs die Arbeitserledigungskosten gesenkt werden?“.

Die Jahrestagung machte durch mehrere anschauliche Beiträge deutlich, dass mit Konservierender Bodenbearbeitung sowohl die Möglichkeiten zur Kosteneinsparung genutzt und gleichzeitig die Anforderungen vom Bodenschutz erfüllt werden können, die heute mit Voraussetzungen für Direktzahlungen sind.

Kontaktadresse:
Dr. Joachim Brunotte, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), Institut für Betriebstechnik und Bauforschung, Bundesallee 50, 38116 Braunschweig, Tel. 0531 596 4494, E-Mail: joachim.brunotte@fal.de

Media Contact

Margit Fink idw

Weitere Informationen:

http://www.fal.de/

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