Führerlose Landmaschinen die Zukunft in der Landwirtschaft?

Hochtechnologien wie beispielsweise Satellitennavigation und computergesteuerte Regelungstechnik machen auch vor der Landwirtschaft nicht halt. In der teilflächenspezifischen Landbewirtschaftung (synonym: Precision Agriculture oder Lokales Ressourcen Management) werden diese Techniken zur punktgenauen Ausbringung von Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln eingesetzt. Damit wird den natürlichen Unterschieden innerhalb eines Feldes Rechnung getragen, und die Produktionsmittel werden bedarfs- und umweltgerecht eingesetzt.

Während im Industrie- und Dienstleistungssektor die Einführung von Navigationssystemen in neuen wirtschaftlichen Impulsen resultierte, ist seit der Einführung des Precision Agriculture Konzeptes in der Landwirtschaft vor ca. 10 Jahren die Verbreitung teilflächenspezifischer Landbewirtschaftung immer noch recht unbedeutend. Die Hauptursache hierfür ist das geringe wirtschaftliche Potenzial, das durch die Einsparung von Betriebsmitteln erreicht werden kann. In erster Linie setzt Precision Agriculture auf die Einsparung von Düngemitteln. Deren Kosten fallen jedoch seit Jahren und können daher nicht zur Refinanzierung der teuren Navigationstechnik beitragen. Einsparpotenziale sind in der Landwirtschaft nur noch durch eine Reduzierung der Lohnkosten oder durch Erhöhung der Effizienz eingesetzten Kapitals zu erreichen. Der Einsatz so genannter Smart Navigation Systeme in der Landwirtschaft, die völlig autonom ohne Fahrer die Felder bearbeiten, kann zum Durchbruch der ökologisch sinnvollen teilschlagspezifischen Bewirtschaftung führen. Neben Einsparungen der Lohnkosten kann auch die Effizienz des Maschinenparks durch höhere Laufzeiten vergrößert werden.

Smart Navigation Systeme und Precision Agriculture können zukünftig zu einer ökologisch und ökonomisch tragfähigen Landwirtschaft beitragen. Das Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) stellt auf dem 11ten Weltkongress der International Association of Institutes of Navigation (IAIN) vom 21. – 24. Oktober in Berlin Vorstellungen wie mittels führerlosen Landmaschinen Precision Agriculture zum Durchbruch in der Praxis verholfen werden kann.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL)
Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde
Bundesallee 50
38116 Braunschweig
Tel: 0531 596 2104
ewald.schnug@fal.de

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Margit Fink idw

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