Abdrift mindernde Spritzgeräte

Foto: Neues Tunnelspritzgerät der Firma Lipco vermindert die Abdrift durch besondere Injektionsdüsen um 99 %.

Neue A-Klasse der Biologischen Bundesanstalt

Zum ersten Mal hat die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft ein Pflanzenschutzspritzgerät in das bei ihr geführte Verzeichnis aufgenommen, mit dem die Abdrift des Pflanzenschutzmittels um 99 % verringert werden kann. Bisher gab es nur Klassen mit 50-, 75- und 90-prozentiger Minderung. Bei dem Gerät handelt es sich um ein Tunnelspritzgerät für den Obstbau mit 3,5 m Höhe.

Tunnelspritzgeräte gibt es bereits seit einigen Jahren auf dem Markt. In Deutschland, mit seinem insgesamt 30.000 Hektar umfassenden Apfelanbau, werden zurzeit aber nur ein bis zwei Dutzend dieser Geräte verwendet, obwohl sie gegenüber normalen Geräten hohe Vorteile haben. Mit der Modernisierung des Gerätes und vor allen Dingen dem Einbau von Injektorspritzdüsen konnte die Abdrift und damit die Verbringung in die Umwelt auf bis 1 % gegenüber Standardgeräten reduziert werden.

Mit Tunnelspritzgeräten werden 20 bis 60 % Spritzmittel eingespart, teilt die Biologische Bundesanstalt in Braunschweig mit. Für den Landwirt bringt das Gerät außerdem den Vorteil, dass er damit einige Pflanzenschutzmittel in geringerem Abstand zu Gewässern ausbringen darf. Auf den Gewässerschutz wird durch die Prüfung und Zulassung von Pflanzenschutzmitteln großen Wert gelegt. Ein Mindestabstand zum Fluss oder Bach ist immer vorgeschrieben. Der einzuhaltenden Abstand ist mit Abdrift vermindernden Geräten geringer, ein großer Vorteil in einigen Obstbaugebieten, vor allem aber im Alten Land bei Hamburg mit den vielen Gräben. (BBA)

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Dr. P. W. Wohlers idw

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