"Kuhkomfort bringt mehr Milch"

Mehr Ertrag durch optimale Haltung

Optimale Haltungsbedingungen für Kühe verbessern den Ertrag für den Landwirt entscheidend, ohne die Kosten in ungeahnte Höhen steigen zu lassen. Mit den Schlagworten „Kuhkomfort bringt mehr Milch“ demonstrierte Christiane Brandes vom Innovationsteam in Mecklenburg-Vorpommern dies eindrucksvoll mit einem Vortrag während des XXII. World Buiatrics Congress vom 18. bis 23. August in Hannover.

Mit einem kleinen ABC der Kuhhaltung gelingt es Brandes und ihrem Team, die Milchleistung der Tiere in den von ihnen betreuten Betrieben um bis zu 30 Prozent innerhalb weniger Wochen zu steigern. A (air für Luft) B (für bunk, gute Erreichbarkeit der Nahrung und C (für Cowcomfort, also trockene und weiche Liegeflächen) sorgen für ein gesteigertes Wohlbefinden der Kühe und damit fast unmittelbar für bessere Qualität der Produkte bei paralleler Ertragsverbesserung. Gleichzeitig mahnte Brandes, dass immer noch viele Betriebe nicht für eine artgerechte Haltung der Tiere sorgten. Häufig seien die Ställe zu eng und zu dunkel, dabei seien Licht und Luft zwei entscheidende Kriterien für die Produktivität von Milchkühen. Auch die viel zu engen Liegeboxen seien ein Problem und führten dazu, dass die Tiere sich nicht mehr hinlegten. Die Folge seien ein eingeschränktes Wiederkäuen und mehr Klauenprobleme, weil die Tiere nicht ausreichend entlastet werden. Teilweise würden die Liegeboxen auch so konstruiert, dass die Kühe zum Aufstehen völlig unnatürliche Verrenkungen machen müssten. Kühe sind Fluchttiere, die Rangordnung innerhalb der Herde spielt eine große Rolle, sagte Brandes. Das sollten die Landwirte auch bei der Konstruktion neuer Ställe beachten. Genug Platz für die Tiere, damit sie Abstand zueinander halten können und schnell und problemlos zu ihren Futterplätzen gelangen. Denn auch hier gilt laut Brandes: Je leichter die Futteraufnahme, desto besser die Milchleistung.

Auch die Optimierung der Liegeflächen bringe einen positiven Effekt. Bauern, die statt gewöhnlicher Streu Sand verwenden, erzielten deutlich bessere Ergebnisse mit ihren Tieren, führte Brandes aus. Allerdings funktioniere das tatsächlich nur mit speziellen Entsorgungsanlagen für die Gülle und sei deshalb mit höheren Kosten beim Bau des Stalls verbunden. Landwirte, die für die Vorschläge des Innovationsteams offen seien, würden die zuerst höheren Baukosten im Betrieb innerhalb von wenigen Monaten wieder hereinholen, erläuterte Brandes. Weitere Informationen erhalten Interessenten unter chris.brandes@t-online.de

Media Contact

Stephan Bähnisch aid-PresseInfo

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer