Tourismus professionell

Für einmal war der Kanton Graubünden nicht in der Hand der Touristen, sondern der Tourismusexperten. Dafür verantwortlich war das Institut für Tourismus- und Freizeitforschung (ITF) der HTW Chur.

Es organisierte unter dem Titel „Hype, Trend oder Entwicklung in Tourismus und Freizeit – Eine Frage der Perspektive“ den Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Tourismuswissenschaft (DGT) und brachte damit rund 100 Tourismusexperten aus ganz Europa nach Chur.

Nach der Begrüssung durch den Bündner Regierungsrat Hansjörg Trachsel, wies ITF-Vorsteher Philipp Boksberger gleich zu Beginn des Anlasses darauf hin, dass Tourismus- und Freizeitindustrie immer mehr von einem zunehmenden Wettbewerbsdruck und einer wachsenden Schnelllebigkeit erfasst werden. Entsprechend sind das Beherrschen des Change Managements und die Innovationfähigkeit zentral, um erfolgreich zu bleiben. Auf die Anpassungsfähigkeit an veränderte Bedingungen als Erfolgsfaktor wiesen in der Folge noch mehrere Referenten hin.

Damit verbunden ist auch eine Professionalisierung und Spezialisierung. Mit dem verwandten Thema der Segmentierung des Tourismusmarkts befasste sich die Keynote-Speakerin Sara Dolnicar. Sie warnte vor oberflächlichen Analysen, die dazu führen können, das Touristiker auf ein falsches Kundensegment setzen. Martin Gurtner von der Weissen Arena AG in Laax machte darauf aufmerksam, dass gerade wegen der vielen Veränderungen es entscheiden sei, mit Leidenschaft zu überzeugen.

Neben diesen allgemeinen Trends zeigte der Kongress noch weitere zentrale Tourismusthemen auf. Beispielsweise widmet sich die Tourismusindustrie zunehmend der Corporate Social Responsibility (CSR), indem sie versucht die negativen ökologischen und sozialen Folgen des Reiseaufkommens zu vermeiden. Ein grösseres Augenmerk richten die Tourismusverantwortlichen auch auf die Social Media. Eine Studie zeigte, dass die Hotels im deutschsprachigen Raum die Möglichkeit der Integration von Social-Media-Plattformen insgesamt jedoch noch sehr wenig nutzen, wobei Österreich diesbezüglich am besten dasteht

Am Kongress gab es auch spannende Einzelthemen. In einer Befragung stellten sich Touristen der Windenergienutzung allgemein und Offshore-Windparks im Speziellen positiv gegenüber – eine Erkenntnis die auch bei Schweizer Touristiker von Bedeutung sein könnte. Oder ein Forscher fand heraus, dass im Tourismus die Schweiz für Juden eine gute Infrastruktur aufweist. So geniesst das Hotel Scuol Palace den Ruf, das grösste koschere Hotel in Europa zu sein.

Weitere Infos zum Kongress unter:
www.htwchur.ch/de/htw/tourism/institut-itf/dgt-kongress-2010-chur/

Media Contact

Christoph Meier idw

Weitere Informationen:

http://www.htwchur.ch/presse

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Wirtschaft Finanzen

Aktuelle und interessante Meldungen und Entwicklungen aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem bietet Ihnen der innovations-report Berichte aus den Teilbereichen: Aktienmärkte, Konsumklima, Arbeitsmarktpolitik, Rentenmarkt, Außenhandel, Zinstrends, Börsenberichte und Konjunkturaussichten.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer