Gründungen aus der Arbeitslosigkeit haben oftmals Finanzierungsprobleme

In Deutschland sind rund 20 % aller Gründer vor ihrem Schritt in die Selbstständigkeit arbeitslos. Die Gründung einer eigenen Unternehmung stellt für viele Arbeitslose – insbesondere auch für Langzeitarbeitslose – eine Alternative zur Erwerbslosigkeit dar.

Überdurchschnittlich häufig benötigt diese Gruppe von Gründern für ihren Start externe Finanzierungsmittel im Mikrobereich bis 25.000 EUR, zumeist sogar weniger als 10.000 EUR. Insgesamt entfällt auf vormals arbeitslose Gründer einen Anteil von 282 % des gründungsinduzierten Mikrofinanzierungsvolumens. Der Markt für Mikrofinanzierungen in Deutschland insgesamt beträgt rund 5,5 Mrd. EUR pro Jahr, 1,2 Mrd. EUR davon werden allein aus dem Gründungsbereich generiert, wie eine Auswertung der KfW Bankengruppe zeigt.

Im Mikrofinanzierungsbereich und insbesondere bei Gründern, die für ihren Start zwischen 10.000 EUR und 25.000 EUR benötigen, zeigen sich ausgeprägte Finanzierungsschwierigkeiten, da das Kosten- und Ertragsverhältnis hier oft für Kreditgeber wirtschaftlich ungünstig ist. „Häufig finanzieren Arbeitslose ihre kleinvolumigen Gründungen zu einem großen Teil mit Kapital von Freunden und Verwandten und nehmen Zuschüsse der Bundesagentur für Arbeit in Anspruch; der Anteil von Bankkrediten ist vergleichsweise gering. Gleichzeitig haben Gründer aus der Arbeitslosigkeit größere Finanzierungsschwierigkeiten als andere Gründer“, sagt Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW.

„Mit steigenden Arbeitslosenzahlen und dem daraus resultierendem Anstieg von sogenannten 'Notgründungen' als Ergebnis der aktuellen Wirtschaftskrise werden die Finanzierungsprobleme im Mikrobereich noch deutlicher sichtbar werden.“

Wie in der gesamten Gründungsfinanzierung stellen Bankfinanzierungen auch im Mikrobereich die wichtigste Finanzierungsquelle dar. So wird beispielsweise nahezu die Hälfte (46 %) des externen Finanzierungsbedarfs im Bereich zwischen 10.000 EUR und 25.000 EUR durch klassische Bankkredite bedient. „Mit unserem KfW-StartGeld unterstützen wir die Gründer dabei, von den Banken und Sparkassen Darlehen zu erhalten, indem wir u. a. 80 % der Haftung übernehmen“, sagt Dr. Irsch.

Für Antragssteller, die besonders schwierige Voraussetzungen und Bedingungen (wie z. B. Langzeitarbeitslosigkeit) mit sich bringen, gibt es seit September 2006 den Mikrofinanzfonds Deutschland, an dessen Kapital neben der KfW das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die GLS Bank beteiligt sind. Dieser als Pilotprojekt gestartete Garantiefonds verbindet gezielte Beratung mit Finanzierung, wobei die kreditgebende Bank nur als 'Zahlstelle' fungiert. Sie wird vom Fonds zu 100 % von den Kreditrisiken freigestellt. Die Mikrofinanzierer, die den Antragsteller beraten und begleiten, haften gegenüber dem Fonds für 20 % der Risiken. „Dieses Pilotprojekt zeigt in erfreulicher Weise, dass auch unter unvorteilhaften Umfeldbedingungen startende Gründer erfolgreich den Schritt in die Selbstständigkeit gehen können“, sagt Dr. Irsch.

Die KfW:

Die KfW Bankengruppe bietet Gründern verschiedene Produkte für ihren Start in die Selbständigkeit: das KfW-Startgeld bietet Darlehen bis 50.000 EUR, beim KfW-Unternehmerkredit erhalten sie klassisches Fremdkapital bis zu 10 Mio. EUR. Die Produktfamilie Unternehmerkapital bietet mezzanine Finanzierungen und innovative Technologiegründungen finden mit dem ERP-Startfonds oder dem High-Tech-Gründerfonds, an dem die KfW beteiligt ist, passende Instrumente. Außerdem stehen Gründern die Informationshotline der KfW (01801-24 11 24) und verschiedene Beratungsinstrumente wie das Gründercoaching Deutschland zur Verfügung. Im Jahr 2008 hat die KfW über 27.000 Gründer (und junge Unternehmen) mit einem Gesamtvolumen von rund 4,1 Mrd. Euro – einschließlich der Mikrofinanzierungen – gefördert.

Service: Die Extra-Auswertung über Gründungen aus der Arbeitslosigkeit finden Sie im Internet unter www.kfw.de

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