European Labour Market Barometer: Europäischer Arbeitsmarkt bricht nicht ein

Das European Labour Market Barometer steigt im Dezember gegenüber dem Vormonat um 0,5 Punkte und steht zum Jahresende bei 98,9 Punkten. Der Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) deutet damit zwar auf eine negative Entwicklung des europäischen Arbeitsmarkts in den nächsten Monaten hin, diese dürfte aber moderat ausfallen.

„Die öffentlichen Arbeitsverwaltungen in Europa erwarten, dass der europäische Arbeitsmarkt in der zweiten Corona-Welle auf Kurs bleiben wird“, erklärt IAB-Forschungsbereichsleiter Enzo Weber, der das europäische Barometer initiiert hat. Die Belastungen durch erneute Lockdown-Maßnahmen in vielen Ländern seien hoch, einen neuerlichen Einbruch auf dem Arbeitsmarkt werde es aber nicht geben. In vielen Ländern würde Kurzarbeit die Beschäftigung stützen.

Der Teilindikator des European Labour Market Barometer für die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen steigt im Dezember um 0,4 Punkte auf 99,2 Punkte. Da dieser Wert nur noch knapp unter der neutralen Marke von 100 Punkten liegt, dürfte sich die Arbeitslosigkeit in Europa saisonbereinigt nur leicht erhöhen. Der Teilindikator für die Beschäftigung zeigt nach einem Plus von 0,6 Punkten mit einem Stand von 98,6 Punkten moderat pessimistische Erwartungen der europäischen Arbeitsverwaltungen für die kurzfristige Beschäftigungsentwicklung. „Der Arbeitsmarkt stabilisiert sich, aber bis zur Erholung ist es in Europa noch ein langer Weg“, so Weber.

Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 16 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Flandern, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Tschechien und Zypern.

Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate signalisiert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des Barometers.

Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). Für jede der teilnehmenden Arbeitsverwaltungen wird ein Barometer bestimmt, aus denen sich das europäische Barometer als gewichtetes Mittel ergibt.

Weitere Informationen:

http://www.iab.de/Presse/elmb-components
http://doku.iab.de/kurzber/2020/kb2120.pdf

Media Contact

Jana Bart Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Wirtschaft Finanzen

Aktuelle und interessante Meldungen und Entwicklungen aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem bietet Ihnen der innovations-report Berichte aus den Teilbereichen: Aktienmärkte, Konsumklima, Arbeitsmarktpolitik, Rentenmarkt, Außenhandel, Zinstrends, Börsenberichte und Konjunkturaussichten.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

KI-basierte Software in der Mammographie

Eine neue Software unterstützt Medizinerinnen und Mediziner, Brustkrebs im frühen Stadium zu entdecken. // Die KI-basierte Mammographie steht allen Patientinnen zur Verfügung und erhöht ihre Überlebenschance. Am Universitätsklinikum Carl Gustav…

Mit integriertem Licht zu den Computern der Zukunft

Während Computerchips Jahr für Jahr kleiner und schneller werden, bleibt bisher eine Herausforderung ungelöst: Das Zusammenbringen von Elektronik und Photonik auf einem einzigen Chip. Zwar gibt es Bauteile wie MikroLEDs…

Antibiotika: Gleicher Angriffspunkt – unterschiedliche Wirkung

Neue antimikrobielle Strategien sind dringend erforderlich, um Krankheitserreger einzudämmen. Das gilt insbesondere für Gram-negative Bakterien, die durch eine dicke zweite Membran vor dem Angriff von Antibiotika geschützt sind. Mikrobiologinnen und…

Partner & Förderer