Mindestlohn für Gebäudereiniger tritt zum 1. Juli 2007 in Kraft

Mit der Einbeziehung der in- und ausländischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des Gebäudereinigerhandwerks in das Arbeitnehmer-Entsendegesetz bekommen in Deutschland beschäftigte Gebäudereiniger künftig faire Löhne, unabhängig davon, ob ihr Arbeitgeber seinen Sitz im Inland oder im Ausland hat.

Das Arbeitnehmer-Entsendegesetz bietet den Rechtsrahmen, um tarifliche Mindestlöhne branchenspezifisch für alle in Deutschland beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verbindlich zu machen. Hierfür muss die betroffene Branche in das Gesetz aufgenommen und ein entsprechender Tarifvertrag abgeschlossen sein; dieser wird dann auf alle Arbeitgeber und Arbeitnehmer der Branche erstreckt. Das Gesetz war bislang auf den Baubereich beschränkt und findet jetzt auch auf das Gebäudereinigerhandwerk Anwendung. Die Tarifvertragsparteien des Gebäudereinigerhandwerks haben sich rechtzeitig gemeinsam auf die verstärkte Internationalisierung des Wettbewerbs eingestellt und sich für eine effiziente Lösung im Rahmen des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes eingesetzt. Die Bundesregierung hat dieses Anliegen aufgegriffen und umgesetzt.

Für die rund 850.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des Gebäudereinigerhandwerks, die bei inländischen Arbeitgebern beschäftigt sind, besteht bereits ein bundesweiter Tarifvertrag mit insgesamt sieben für allgemein verbindlich erklärten Lohngruppen, deren unterste einen Mindestlohn von 7,87 € (West) bzw. 6,36 € (Ost) vorsieht. Künftig haben alle in Deutschland beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des Gebäudereinigerhandwerks einen Anspruch auf den tarifvertraglichen Mindestlohn, unabhängig von einer Beschäftigung bei einem in- oder ausländischen Arbeitgeber. In- und ausländische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des Gebäudereinigerhandwerks werden damit künftig gleichermaßen vor Lohndumping geschützt.

Effektive Kontrollen nach dem Arbeitnehmer-Entsendegesetz können eine unangemessene Entlohnung in der Branche verhindern. Um eine Überprüfung dieser Arbeitsbedingungen durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) zu ermöglichen, sind ausländische Arbeitgeber und Entleiher, die Leiharbeiter eines ausländischen Leiharbeitunternehmens einsetzen, verpflichtet, den Einsatz der Arbeitnehmer bei den Zollbehörden vor Beginn der Arbeiten anzumelden. Darüber hinaus müssen in- und ausländische Arbeitgeber die Arbeitszeit der eingesetzten Arbeitnehmer aufzeichnen; für die Prüfung erforderliche Unterlagen sind im Inland bereitzuhalten. Verstöße können mit einer Geldbuße geahndet werden. Weitere Informationen werden auf den Internetseiten der Zollbehörden eingestellt.

Eine Tabelle mit den gültigen Mindestlohntarifen finden Sie hier.

Media Contact

BMAS

Weitere Informationen:

http://www.bmas.bund.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Wirtschaft Finanzen

Aktuelle und interessante Meldungen und Entwicklungen aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem bietet Ihnen der innovations-report Berichte aus den Teilbereichen: Aktienmärkte, Konsumklima, Arbeitsmarktpolitik, Rentenmarkt, Außenhandel, Zinstrends, Börsenberichte und Konjunkturaussichten.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer