Chinesische Experten lernen in deutschen Unternehmen
Die chinesische Wirtschaft ist hoch im Kurs. Ein riesiger Waren- und Arbeitsmarkt, billige Arbeitskräfte und gigantische Gewinnerwartungen machen den chinesischen Markt derzeit zu einem der attraktivsten. Doch je intensiver sich die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen chinesischen und europäischen Unternehmen gestalten, umso offenkundiger wird auch die Kehrseite des Produktionsstandorts im fernen Osten: Geringe Ressourceneffizienz, massive Umweltverschmutzung, mangelhafte Sicherheitsstandards und niedriges Qualitätsbewusstsein sind die augenscheinlichsten Mängel, die sich auf lange Sicht auch auf transnationale Kooperationen negativ auswirken werden.
Fraunhofer IAO steht seit mehreren Jahren im fachlichen Austausch mit chinesischen Partnern. Im September 2005 startete das Institut gemeinsam mit der Universität Stuttgart, der China Nonferrous Metals Industry's Association (CNIA) sowie weiteren chinesischen Industriepartnern das Projekt PROSYS, das von der Europäischen Union im Rahmen des ASIA-INVEST-Programms gefördert wird. Das Projekt soll zum Ausbau der chinesisch-europäischen Kooperations- und Handelsbeziehungen im Bereich der Magnesiumverarbeitung beitragen. Eine Voraussetzung hierfür stellt die Angleichung der Arbeits- und Produktions¬bedingungen in den unterschiedlichen Kulturkreisen dar.
Vom 21.-25. Mai 2007 war nun eine 15-köpfige Delegation chinesischer Unternehmens- und Wissenschaftsvertreter in Deutschland zu Besuch, die zuvor in zwei Seminaren in Beijing und Chengdu profundes Methoden- und Handlungswissen zum Projektmanagement, zur Fabrikplanung sowie zur Arbeitssicherheit erworben hatten. Ziel ihres Aufenthaltes in Deutschland war die praktische Anwendung und Vertiefung des theoretischen Fachwissens durch Besuche in ausgewählten Unternehmen.
Das vom Fraunhofer IAO organisierte Besuchsprogramm reichte von der Ideenwerkstatt eines mittelständischen Innovationspreisträgers über die Umweltschutzzentrale eines Chemie-Industrieparks bis hin zum prozessoptimierten Montagewerk eines renommierten Automobilherstellers. Angereichert wurde das Programm durch den Besuch in der Deutschen Arbeitsschutzausstellung (Dortmund) sowie durch eine Demonstration der institutseigenen Labors. Trotz unterschiedlichster Arbeits- und Produktionsbedingungen in den besichtigten Unternehmen wurde den chinesischen Experten ein einheitliches Bild der Erfolgsfaktoren betrieblichen Handelns vermittelt: Der zweckmäßigen und ausgewogenen Betrachtung von menschlichen, technischen und organisatorischen Faktoren der Arbeit.
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Fraunhofer IAO
Dr. Martin Braun
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