DIRK-Stimmungsbarometer

Der DIRK – Deutscher Investor Relations Verband e.V. befragt in Zusammenarbeit mit der GfK regelmäßig zweimal pro Jahr Investor Relations (IR) Manager zur Stimmungslage in ihren Unternehmen.

Erstmals wurde die Studie auf die Länder Österreich und die Schweiz ausgedehnt. Die Ergebnisse der im September 2006 durchgeführten Umfrage zeigen eine positive Stimmung. Die Spitzenwerte von der Frühjahrsumfrage konnten jedoch nicht mehr erreicht werden.

Der Indikator über die derzeitige Lage erreicht mit 68 Prozent den zweitbesten Wert seit Beginn der Erhebung Ende 2004. Ein ähnliches Bild gibt der zweite Indikator, der die Stimmung für die nächsten sechs Monate einschätzt. Er liegt mit 67 Prozent 13 Prozentpunkte unter dem Frühjahrswert und spiegelt eine etwas vorsichtigere Zukunftserwartung wider.

In Österreich und der Schweiz fallen die Ergebnisse vergleichbar aus. Die Unternehmen, denen es schlechter geht oder die das für die Zukunft befürchten, liegen bei weniger als 10 Prozent.

Wo stehen die Aktienmärkte am Jahresende?

Die Mehrheit der befragten IR-Manager aus den drei Ländern äußern sich positiv. Dem deutschen Leitindex wird ein Plus von drei Prozent und ein Jahresendstand von 6.050 zugetraut. In Österreich beträgt das Plus 3,2 Prozent (Jahresendstand des ATX: 3.800), in der Schweiz 3,7 Prozent. Das entspricht einem Jahresendstand des SMI von 8.500.

Umsatz- und Ergebnisprognosen sind Standard

Für die Akteure am Kapitalmarkt ist es besonders wichtig, Unternehmensprognosen mit den eigenen Erwartungen verbinden zu können, um so ein verlässliches Anlageurteil zu erhalten. Die Unternehmen erfüllen diesen Anspruch. Mehr als drei Viertel aller Unternehmen geben Jahresprognosen, 9 Prozent geben sogar Halbjahres- oder Quartalsprognosen über die zukünftige Umsatz- und Ergebnisentwicklung ab.

Dies gilt grundsätzlich auch für Unternehmen in Österreich und der Schweiz. Hier liegt der Anteil der Unternehmen, die keine Prognose abgeben, jedoch höher: In Österreich geben 21 Prozent und in der Schweiz ein Viertel aller Unternehmen keine Prognose ab.

Neben der Umsatz- und Ergebnisprognose werden weitere Kennzahlen verwendet. Vor allem die Investitionen für das laufende Geschäft werden von den Unternehmen in den drei Ländern angegeben. Dahinter rangieren freier Cashflow und Angaben zur Nettoverschuldung.

Die umfangreichste Prognose wird von DAX-Unternehmen abgegeben. Mehrheitlich informieren sie zu Umsatz, Ergebnis, Investitionen, freier Cashflow und Nettoverschuldung. 80 Prozent von ihnen geben darüber hinaus weitere Informationen.

Nicht ganz so umfangreich fällt die Prognose bei Unternehmen aus dem M-DAX oder S-DAX aus. Neben den Investitionen prognostizieren ein Viertel dieser Unternehmen die Nettoverschuldung und den freien Cashflow. Weitere Informationen geben die Mehrheit aller M-DAX-Unternehmen, im S-DAX sind es etwas mehr als ein Viertel.

TecDAX-Unternehmen machen vor allem über die erwartete Umsatz- und Ergebnisentwicklung sowie die Investitionen Angaben. Die Kennzahlen freier Cashflow und Nettoverschuldung werden selten verwendet.

Bei Unternehmen ohne Index-Zugehörigkeit ist der Einsatz von Kennzahlen mit den Unternehmen aus dem M-DAX oder S-DAX vergleichbar. Allerdings liegt der Anteil derjenigen Unternehmen, die keine Prognose abgeben, mit fast 21 Prozent deutlich höher.

Umsatz- und Ergebnisprognosen erfolgen in Bandbreiten

Prognosen über den Umsatz werden mehrheitlich durch die Ergebnisvoraussage ergänzt und in Bandbreiten angegeben. Von fast jedem dritten Unternehmen werden die quantitativen Angaben um qualitative Aussagen ergänzt. In der Schweiz ist der Anteil der Unternehmen, die keine Prognose abgeben oder die sich zwischen der Umsatz- oder Ergebnisprognose entscheiden, mit mindestens 20 Prozent am höchsten.

Prognosen werden schriftlich veröffentlicht

91 Prozent aller Unternehmen veröffentlichen ihre Prognose schriftlich. Die Mehrheit nutzt eine Telefonkonferenz zu weiteren Erläuterungen. Dies gilt auch für Unternehmen aus Österreich und der Schweiz.

Umsatz- und Ergebnisprognosen werden auch zukünftig verwendet

Die Hälfte aller deutschen Unternehmen werden ihre Umsatz- und Ergebnisprognose beibehalten. Insgesamt haben 34 Prozent mit „Ja, wahrscheinlich“, nur 2 Prozent mit „Nein“ geantwortet.

Bei den österreichischen Unternehmen sieht es ähnlich aus. Mit 6 Prozent Ablehnung ist auch hier kaum mit einer Änderung bei der Prognose zu rechnen. In der Schweiz gibt es drei gleich große Blöcke: 30 Prozent werden nichts ändern, 30 Prozent bleiben wahrscheinlich bei dem Standard, aber auch 30 Prozent können sich vorstellen, auf eine Umsatz- und Ergebnisprognose in der Zukunft zu verzichten.

Über den DIRK:

Der DIRK – Deutscher Investor Relations Verband e.V. ist der deutsche Berufsverband für professionelle Investor Relations. Mit über 230 Mitgliedern setzt der DIRK die Standards für die Kommunikation zwischen Unternehmen und dem Kapitalmarkt. Die Bandbreite der im DIRK organisierten Unternehmen umfasst sämtliche DAX-Werte sowie das Gros der im MDAX, SDAX und TecDAX gelisteten Aktiengesellschaften bis hin zu kleinen Unternehmen im General Standard. Eine zunehmende Rolle spielen zudem nicht börsennotierte Mitglieder, die den Gang an die Börse noch vor sich haben oder Fremdkapitalinstrumente emittieren. Im Jahr 1994 gegründet verfügt der DIRK heute über eine professionelle Organisation mit ständiger Geschäftsstelle und regionalen Treffpunkten. Seinen Mitgliedern bietet der DIRK aktive fachliche Unterstützung und fördert den regelmäßigen Austausch untereinander sowie mit Investor Relations-Fachleuten aus aller Welt. Darüber hinaus setzt sich der DIRK für die Aus- und Weiterbildung des Investor Relations-Nachwuchses in Deutschland ein.

Über die GfK Gruppe

Die GfK Gruppe, weltweit die Nummer 4 der Marktforschungsunternehmen, ist in den fünf Geschäftsfeldern Custom Research, Retail and Technology, Consumer Tracking, Media und HealthCare aktiv. Die GfK Gruppe hat – mit den seit dem 1. Juni 2005 konsolidierten Unternehmen der ehemaligen NOP World – im Geschäftsjahr 2005 einen Umsatz von 937,3 Millionen Euro erzielt. Neben 13 Niederlassungen in Deutschland gehören der GfK Gruppe insgesamt weltweit über 130 Unternehmen in über 70 Ländern an. Von den derzeit über 7.700 Beschäftigten arbeiten 80 Prozent außerhalb Deutschlands. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.gfk.com.

Über die Studie

Die Ergebnisse stammen aus der Studie „DIRK – Investor Relations Stimmungsbarometer“, die gemeinsam vom DIRK und der GfK AG herausgegeben wird. Sie basiert auf einer halbjährlichen Befragung von über 200 IR-Abteilungen deutscher Unternehmen, die Mitglied im DIRK sind. Die Rücklaufquote dieser Befragung beträgt knapp 60 Prozent. Die Unternehmen gehören überwiegend (knapp 83 Prozent) dem Prime Standard an. Der DIRK-Stimmungsindikator ist die Differenz aus den positiven abzüglich der negativen Antworten zur Unternehmenslage. Die Schwankungsbreite beträgt +/- 100.

Media Contact

Kay Bommer presseportal

Weitere Informationen:

http://www.dirk.org http:// www.gfk.de

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