Deutschlands Handelspartner: Osteuropa im Kommen
Frankreich bleibt Nummer eins – Einfuhren aus China mit kräftigem Zuwachs
Frankreich hat sich 2005 als wichtigster Handelspartner Deutschlands behauptet. Bei den Exporten nach Frankreich verzeichnete Deutschland nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 7,4 Prozent auf 79,9 Mrd. Euro. Die Importe stiegen um sechs Prozent auf 54,6 Mrd. Euro. Als Absatzmarkt für deutsche Waren etabliert sich zunehmend Osteuropa. So verdrängte Polen mit einem Plus von 16,7 Prozent auf 21,9 Mrd. Euro China vom zehnten Platz in der Rangliste der wichtigsten Abnehmerländer. Unter den Top 15 finden sich mit Tschechien, Russland und Ungarn drei weitere osteuropäische Handelspartner.
China, das bei den Exporten aus Deutschland lediglich um 1,4 Prozent auf 21,3 Mrd. Euro zulegte, kletterte dagegen in der Rangliste der wichtigsten Einfuhrländer vom sechsten auf den vierten Platz. Insgesamt lieferte das Riesenreich 2005 Waren im Wert von 39,9 Mrd. Euro nach Deutschland. Das entspricht einem Plus von 21,6 Prozent gegenüber 2004. „Das liegt vor allem an der deutschen Exportpalette“, erklärt IHK-Außenhandelsexperte Franz-Josef Drees gegenüber pressetext. Während aus China vorwiegend Konsumgüter wie Textilien oder Elektronik-Produkte nach Deutschland kämen, lieferten deutsche Firmen vorwiegend Investitionsgüter.
„Die deutsche Exportwirtschaft setzt vorrangig auf den Ausrüstungsbereich“, sagt Drees. Bei den Konsumgütern hätten deutsche Exporteure im Chinageschäft nur im hochwertigen Bereich eine Chance, sähen sich dort aber dem Wettbewerb vor allem durch französische oder italienische Anbieter ausgesetzt. Bei den Importen ist laut Drees neben dem Konsumgüter-Boom ein zunehmender Trend in Richtung halbfertige Komponenten erkennbar, der sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen soll.
Insgesamt konnte Deutschland im vergangenen Jahr bei den Exporten ein Plus von 7,5 Prozent auf 786,2 Mrd. Euro erwirtschaften. Zu den zehn wichtigsten Exportmärkten Deutschlands zählten auch im Vorjahr die Nachbarn Österreich (42,5 Mrd. Euro) und Schweiz (29,6 Mrd. Euro) mit Zuwächsen von jeweils rund sechs Prozent. Nach Frankreich waren weiterhin die USA und Großbritannien wichtigste Absatzmärkte.
Bei den Importen verbuchte Deutschland im Vergleich zu 2004 ein Plus von 8,7 Prozent auf 625,6 Mrd. Euro. Neben China erreichten hier vor allem Russland (plus 32,4 Prozent), die Niederlande (plus 15,5 Prozent) und Belgien (plus 17,3 Prozent) kräftige Zuwächse. Österreich lieferte Waren im Wert von 25,3 Mrd. Euro (plus 5,3 Prozent), die Schweiz im Wert von 23,3 Mrd. Euro (plus 8,6 Prozent) nach Deutschland.
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