Private Hochschulen beschließen stärkere Zusammenarbeit

Renommierte Vertreter aus Politik und Wirtschaft bei der HfB: (v.l.n.r.) HRK-Präsident Prof. Dr. K. Landfried, E. Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und Forschung, HfB-Präsident Prof. Dr. U. Steffens und Dresdner-Bank-Vorstand Dr. K. Müller

„Elite ist keine Unwort“ –

Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn spricht bei Akademischer Feier der Hochschule für Bankwirtschaft

Bei einem Erfahrungsaustausch am 31. Oktober 2001, zu dem die Hochschule für Bankwirtschaft (HfB) die Leitungen aller privaten Hochschulen in Deutschland nach Frankfurt eingeladen hatte, sprachen sich die Teilnehmer für eine engere Kooperation unter ihren Hochschulen aus. Ein erster Schritt wird eine Jahrestagung im Juni kommenden Jahres unter Schirmherrschaft der Privaten Universität Witten/Herdecke sein. Im Anschluss an den Erfahrungsaustausch fand die Akademische Feier der HfB anlässlich ihres zehnjährigen Jubiläums und der Überreichung der Akkreditierungsurkunden statt. 200 Vertreter aus Finanzwirtschaft, Politik und Hochschule sowie Absolventen und Freunde der HfB waren hierzu gekommen.

Prof. Dr. Udo Steffens, Präsident der HfB, zeigte sich mit dem Ergebnis des Erfahrungsaustausches zufrieden: „In einigen Bereichen müssen die privaten Hochschulen stärker miteinander kooperieren. Dies sind die finanziellen Ressourcen, Marketing, Akkreditierung, Qualität und Forschung. Eine Zusammenarbeit könnte zum Beispiel in Form von Forschungskooperationen oder gemeinsamen Marketing-Aktivitäten geschehen.“ Dabei soll es aber nicht um ein Pendant zur Hochschulrektorenkonferenz staatlicher Hochschulen gehen. „Wir wollen ja keine neuen Bürokratien aufbauen, sondern flexibel bleiben. Sonst passt die Zusammenarbeit nicht zu den privaten Hochschulen“, so Prof. Dr. Walther Zimmerli, Präsident der Privaten Universität Witten / Herdecke. Neben der Vertretung gemeinsamer Interessen ist es aber auch das Ziel der Kooperation, die Vielfalt unter den privaten Hochschulen zu erhalten. Prof. Dr. Jürgen Weber, Vertreter der Wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung (WHU) – Otto-Beisheim-Hochschule: „Wir sind eine heterogene Gruppe und diese Differenzen müssen wir auch herausstellen und fördern.“


„Wir müssen mit unseren Hochschulen ins Ausland gehen.“
Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und Forschung, forderte in ihrer Rede bei der Akademischen Feier mehr Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Hochschulen im internationalen Vergleich. Ihr Ministerium fördere daher den Austausch von Studierenden sowie die Entwicklung von neuen Studienangeboten, die auf eine global orientierte Berufs- und Arbeitswelt vorbereiteten, modular angelegte Angebote mit international anerkannten Abschlüssen. Dies sei ein wichtiger Schritt, um sich im internationalen Wettbewerb zu positionieren. Sie lobte die zunehmende internationale Ausrichtung deutscher Hochschulen und begrüßte Offshore-Ausgründungen. Gleichzeitig wolle sie mehr Studierende und Nachwuchswissenschaftler aus dem Ausland bewegen, nach Deutschland zu kommen.

Elite sei kein Unwort, betonte Bulmahn. Sie verstehe Elite nicht als Gegensatz zur Breite. Im Gegenteil: Eine gute Breitenförderung mache erst eine exzellente Spitze möglich, die schließlich jedes Land benötige: „Breiten- und Spitzenförderung sind zwei Seiten einer Medaille.“

Um Bildung und Forschung dauerhaft wettbewerbsfähig zu machen, müsse verstärkt privates Kapital und Vermögen mobilisiert werden. Sie appellierte an den Mut der Banken, den Kredithahn für junge Unternehmen nach dem Platzen der Spekulationsblase am Neuen Markt nicht zuzudrehen. Die Banken hätten hier eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung genauso wie die Wirtschaft insgesamt, die Gewerkschaften und die Politik.
Dr. Horst Müller, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Bankakademie e.V. und Vorstandsmitglied der Dresdner Bank AG betonte, dass die HfB ein wichtiges Element für Banking & Finance in Deutschland sei. Ihre Absolventen trügen maßgeblich zur Sicherung und zum Erfolg der Finanzdienstleistungsindustrie bei. Sie seien ent-sprechend begehrt, manchmal sogar begehrter als ihren Arbeitgebern recht sein könne.

Die Bedeutung der HfB für den Finanzplatz Frankfurt unterstrich Dr. Hans Reckers, Präsident der Landeszentralbank in Hessen. Er konstatierte hier eine beachtliche intellektuelle Infrastruktur, sah aber gleichzeitig Verbesserungspotenzial. So sollten staatliche wie private Anbieter noch nachfrageorientierter aus- und fortbilden sowie forschen. Studiengänge müssten noch stärker internationalisiert werden, einzelne Bildungseinrichtungen besser untereinander kooperieren und ihre Angebote mehr vermarkten.

Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Prof. Dr. Klaus Landfried, sprach sich für die Einführung eines flächendeckenden Systems der Qualitätssicherung Hochschulen aus. Dass dies mit wissenschaftsadäquaten Mitteln, aber auch mit Augenmaß und gesundem Menschenverstand ausgestaltet werden müsse, läge auf der Hand. Ein solches System dürfe nicht zur Bürokratisierung der Qualitätssicherung führen.

Zum Abschluss der Veranstaltung überreichte Hans-Jürgen Brackmann, Mitglied der Geschäftsführung FIBAA, die Akkreditierungsurkunden für die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge an der HfB. Mit der Einführung international anerkannter Abschlüsse habe sich die HfB zukunftsweisend aufgestellt.

Hintergrund: Die Hochschule für Bankwirtschaft
HfB-Studium ermöglicht Karrierebeginn von Anfang an

„Die Idee für die Hochschule für Bankwirtschaft entstand in den 80er Jahren, als die großen Privatbanken feststellen mussten, dass sich Nachwuchskräfte zunehmend für ein Studium nach der klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann entschlossen. So gingen den Banken gute Mitarbeiter verloren. Das Studium an der Hochschule für Bankwirtschaft bietet ihnen eine echte Alternative,“ so Professor Dr. Udo Steffens, Präsident der Hochschule für Bankwirtschaft. Dr. Horst Müller, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Bankakademie e. V. und Vorstandsmitglied der Dresdner Bank AG, ergänzt: „Ein Studium an der HfB sieht eine parallele Berufstätigkeit vom ersten bis zum siebten Semester vor. So sind die Studenten immer am Puls der Branche und erhalten gleichzeitig eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung.“

Von Anfang an hat die Hochschule für Bankwirtschaft Internationalität groß geschrieben und ein Auslandssemester fest in den Studienplan integriert. Um der zunehmenden Globalisierung in der Finanzwirtschaft Rechnung zu tragen, hat sie das Diplom in diesem Jahr verabschiedet und international anerkannte Titel eingeführt. Neben dem Bachelor als ersten akademischen Abschluss bietet sie ein zweisemestriges Postgraduate-Studium an, mit dem der Studierende den Master of Arts (Banking & Finance) erwirbt.

Junge Menschen für eine berufliche Laufbahn in der Finanzwirtschaft fit zu machen – das ist das erklärte Ziel der Hochschule für Bankwirtschaft. Das innovative Studienkonzept sieht hierfür auch die Entwicklung sozialer Kompetenzen in Trainings vor. Andere moderne Lernformen runden das Konzept ab: Vorlesungen sind die Ausnahme, interaktive Seminare, die die Studierenden maßgeblich mitgestalten, die Regel. Professor Dr. Thomas Heimer, Geschäftsführender Dekan: „Nicht zuletzt haben die großen Fusionen gezeigt, wie schwierig es ist, unterschiedliche Kulturen in ein Unternehmen zusammenzuführen. Hier muss der Einzelne gut gerüstet sein. Neben exzellenten Fachkenntnissen sind internationale Erfahrung und Fremdsprachen genauso gefragt wie persönliche Fertig- und Fähigkeiten. Alle diese Elemente sind feste Bestandteile unserer Curricula.“

Die Hochschule für Bankwirtschaft (HfB) ist das Kompetenzzentrum in Forschung und Lehre für Banking & Finance. Als staatlich anerkannte und FIBAA-akkreditierte Hochschule bietet sie auf die Bedürfnisse der Finanzwirtschaft ausgerichtete und international anerkannte akademische Studiengänge sowie Weiterbildungen an. Sie verfügt über ein weites Netzwerk mit Unternehmen der Branche. Träger ist die Bankakademie e. V. Weltweit kooperiert sie mit 19 Business Schools. 50 Professoren und Dozenten betreuen derzeit 520 Studenten.

Media Contact

Angelika Werner idw

Weitere Informationen:

http://www.hfb.de

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