BMWi fördert Interoperabilität elektronischer Signaturen

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat den Teletrust e.V. beauftragt, einen einheitlichen Interoperabilitätsstandard für elektronische Signaturen unter Einbeziehung der maßgeblichen Partner in der Wirtschaft zu erarbeiten. Das Entwicklungsprojekt zielt darauf ab, eine harmonisierte Spezifikation zu entwickeln und in den internationalen Standardisierungsprozess einzubringen sowie eine Spezifikation für Kompatibilitätstests zu entwerfen.

Der Staatssekretär im BMWi, Dr. Alfred Tacke: „Die uneingeschränkte Interoperabilität zwischen Signaturanwendungen auch unterschiedlicher Sicherheitsanforderungen bildet die Grundlage, die bisherigen Insellösungen zu einer Gesamtlösung zusammenzuführen. Mit dem Projekt zur Interoperabilität elektronischer Signaturen wird eine technologische Lücke geschlossen, die bislang die Verbreitung elektronischer Signaturen sehr gehemmt hat. Ich gehe davon aus, dass sich der entstehende Standard bald auch auf europäischer Ebene durchsetzt.“

Grundausstattung zur Teilnahme am rechtsverbindlichen und vertraulichen elektronischen Geschäftsverkehr bilden elektronische Ausweise (Zertifikate) und Schlüssel, die jeder Kommunikationspartner bei einem Zertifizierungsdienstleister (Trustcenter) erwirbt. Austausch und Prüfung der Zertifikate und Schlüssel erfolgen durch die Anwendungsprogramme (z.B. E-mail) der beteiligten Kommunikationspartner.

Derzeit gibt es in Deutschland zwei Spezifikationen für diesen Anwendungsbereich, die jedoch nicht miteinander kompatibel sind: Industrial Signature Interoperability Specification (ISIS) der AG Trustcenter e.V. i.G. und MailTrusT (MTT) des TeleTrust e.V.. Diese Inkompabilität wird nun durch den Auftrag an Teletrust e.V. beseitigt.

Für den Auftrag an TeleTrust e.V. wendet das BMWi 300 TDM auf. Eigenmittel der beteiligten Akteure in gleicher Höhe kommen hinzu. Eine erste Fassung der Interoperabilitäts-Spezifikation ISIS-MTT wird bis zum 30. September 2001 erstellt. Die Ergebnisse werden im Internet zur freien Nutzung bekannt gegeben unter www.t7-isis.de .

Die vereinheitlichte Schnittstelle hat besondere gesamtwirtschaftliche Bedeutung: Einmal erworbene Signaturanwendungen und Zertifikate können überall im elektronischen Geschäftsverkehr für Kommunikation, Interaktion und Transaktion mit beliebigen Partnern im staatlichen, kommerziellen und privaten Bereich genutzt werden. Die Bundesregierung wird ISIS-MTT-konforme Signaturen baldmöglichst einsetzen. Anwendungsfelder sind u.a. Bund Online 2005 (z.B. elektronische Vergabe) und die vom BMWI geförderten Pilotprojekte „MEDIA@Komm“ und „Elektronische Wahlen (I-Vote)“.

Tacke: „Ich erwarte, dass jetzt rasch interoperable elektronische Signaturprodukte für jedermann angeboten werden und dadurch die Akzeptanz von E-Government- und E-Business-Lösungen deutlich erhöht wird. Dies ist ein wesentlicher Schritt für den breiten Durchbruch beim rechtsverbindlichen elektronischen Geschäftsverkehr“.

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