Produktivitätswachstum der deutschen Privatwirtschaft liegt erneut über dem EU-Durchschnitt

Deloitte veröffentlicht Produktivitäts-Index Europa für den Monat Oktober 2004

NTC Research erstellt die europäischen Produktivitäts-Indizes für Deloitte. Sie leiten sich aus den Daten der einzelnen Purchasing Managers’ Indizes(R) (PMI(R)) ab, die bei den Umfragen zu den Geschäftsbedingungen unter 6500 Unternehmen aus ganz Europa ermittelt werden.

In Deutschland verbesserte sich die Arbeitsproduktivität in der Privatwirtschaft im Oktober zum 34. Mal in Folge. Mit 54.4 notierte der Deloitte Produktivitäts-Index für Deutschland allerdings exakt auf dem 15-Monats-Tiefstand des Vormonats und damit deutlich unter den Höchstständen, die Ende 2003 gemessen wurden. Als Begründung führten die Unternehmen die sich abschwächenden Geschäftsaktivitäten der letzten Monate an. Der Rückgang der Beschäftigung in der Industrie und im Dienstleistungssektor deutet darauf hin, dass die Firmen einen Teil der gestiegenen Energie- und Benzinpreise durch eine Steigerung der Produktivität wettmachen konnten.

Und obwohl das Produktivitätswachstum in der Industrie so schwach war wie seit März 2004 nicht mehr, waren die Zuwächse zum sechsten Mal hintereinander stärker als im Service-Bereich (hier lagen die Produktivitätssteigerungen auf dem Niveau des Vormonats, was gleichzeitig fast der niedrigste Stand seit zwei Jahren war).

Der Deloitte EU-Produktivtitäts-Index liefert hochaktuelle Informationen über die Entwicklung der Produktivität in der Privatwirtschaft der Eurozone. Im dritten Quartal 2004 zeichnet sich jüngsten Umfrageergebnissen zufolge eine leichte Abschwächung des Produktivitätswachstums ab.

Das Produktivitätswachstum in der Privatwirtschaft der Eurozone schwächte sich im Oktober weiter ab. Dies signalisierte der achte Rückgang des Deloitte EU Produktivitäts-Index’ in Folge auf 53.6. Dies war gleichzeitig der schwächste Produktivitätszuwachs seit Juli 2003.

In Frankreich, wo das Produktivitätswachstum im Vormonat so niedrig war wie seit 13 Monaten nicht mehr, gab es im Oktober wenig Veränderung. In Großbritannien schwächte sich die Produktivitätssteigerungsrate so stark ab wie seit Januar 2002 nicht mehr und in Italien so stark wie seit August 2003 nicht mehr. Hier fielen die Produktivitätsverbesserungen erneut schwächer aus als in den anderen wirtschaftlich bedeutenden Ländern der Eurozone.

Joerg Schiele, verantwortlicher Partner für den Bereich Human Capital Services bei Deloitte Deutschland und Mitglied des Internationalen Management Teams Human Capital Services, sagte zu den Ergebnissen der Oktoberumfrage:

„In Deutschland lagen die Produktivitätszuwächse in der Privatwirtschaft im Oktober erneut über dem Durchschnitt der Eurozone. Hier hielten sich die Unternehmen mit der Erweiterung ihrer Kapazitäten erneut zurück, was es ihnen ermöglichte, die höheren Energie- und Benzinkosten durch eine Steigerung der Arbeitsproduktivität wettzumachen. Allerdings fiel das Produktivitätswachstum deutlich schwächer aus als Ende 2003, als Rekordsteigerungsraten zu verzeichnen waren. Verantwortlich dafür waren die sich abschwächenden Geschäftsaktivitäten.“

Der Deloitte Produktivitäts-Index leitet sich aus Umfrageergebnissen zu den Geschäftsbedingungen ab, die von NTC Research europaweit bei Unternehmen für die Erstellung des Purchasing Managers’ Index erhoben werden. Das Umfragepanel ist hinsichtlich der Branchenzugehörigkeit, der Unternehmensgröße und geographischer Gesichtspunkte repräsentativ für die Industrie und den Dienstleistungssektor in Europa.

NTC analysiert die Daten zur Leistung und zur Beschäftigung jedes einzelnen Unternehmens und berechnet daraus einen Wert, der die Produktivitätsveränderung der einzelnen Sektoren widerspiegelt. Die Daten sind entsprechend dem jeweiligen Beitrag eines Landes, den der Sektor zur EU-Bruttowertschöpfung beiträgt, gewichtet und saisonbereinigt. Die Sektoren werden gewichtet und im Gesamt-EU-Produktivitäts-Index zusammengefasst. Ein Indexwert von 50 signalisiert keine Veränderung der Produktivität gegenüber dem Vormonat, ein Wert über 50 kennzeichnet Wachstum und ein Wert unter 50 einen Rückgang der Produktivität. Je größer die Differenz zum Referenzwert von 50, desto größer ist die Veränderung.

Deloitte ist eine der führenden Prüfungs- und Beratungsgesellschaften in Deutschland. Als einzige der Big Four bietet Deloitte ein umfassendes Leistungsspektrum aus Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance-Beratung. Mit mittlerweile 3.200 Mitarbeitern in 18 Niederlassungen betreut Deloitte seit mehr als 90 Jahren Unternehmen und Institutionen jeder Rechtsform und Größe aus fast allen Wirtschaftszweigen. Über den Verbund mit Deloitte Touche Tohmatsu ist Deloitte mit 120.000 Mitarbeitern in nahezu 150 Ländern auf der ganzen Welt vertreten. Deloitte Touche Tohmatsu ist ein Verein schweizerischen Rechts und haftet als solcher nicht für seine Mitgliedsunternehmen. Die Mitgliedsunternehmen, auch wenn sie unter den Bezeichnungen „Deloitte“, „Deloitte & Touche“, „Deloitte Touche Tohmatsu“ oder einem damit verbundenen Namen auftreten, sind rechtlich selbstständig und unabhängig und haften nicht für das Handeln oder Unterlassen eines anderen Mitgliedsunternehmens.

Der Bereich Human Capital Services gehört weltweit zu den drei größten Anbietern für Vergütungs-, Aktuarien- und HR-Beratung.

NTC ist weltweit einer der größten Spezialanbieter von Konjunkturforschungs-Daten, die im Auftrag führender Unternehmen aus allen Bereichen der Wirtschaft erhoben werden. Derzeit erstellt NTC auf kontinuierlichen Umfragen beruhende Wirtschaftsberichte zu Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, die Niederlande, Österreich, Irland, Griechenland, Russland, Polen, die Tschechische Republik, Hong Kong und Japan. Die Umfrageergebnisse werden von Wirtschafts- und Finanz- sowie staatlichen Stellen genutzt. Eine Übersicht der Veröffentlichungen erhalten Sie unter +44 (0) 1491 418700, E-Mail: infor@ntc.co.uk

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Antonia Wesnitzer Deloitte & Touche

Weitere Informationen:

http://www.ntc-research.com

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