ZEW-Umfrage bei Finanzmarktexperten: Aktienmärkte 2008 in Deutschland und den USA mit wenig Potenzial

Bei den Leitindizes des deutschen und US-amerikanischen Aktienmarkts, Dax und Dow Jones, ist bis Ende 2008 mit einem eher geringen Aufwärtspotenzial zu rechnen. Gleichzeitig wird auch im kommenden Jahr die Euro-Stärke andauern. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim unter rund 230 Finanzmarktexperten.

Im Durchschnitt gehen die befragten Analysten für den Dax, der erst jüngst wieder die 8.000-Punkte-Marke überschritten hatte, von einem Stand von 8.156 Punkten und für den Dow Jones von 13.525 Punkten Ende des Jahres 2008 aus. Diese Schätzung würde beim Dax einer Kurswachstumsrate von 1,95 Prozent gegenüber einem Stand von 8.000 Punkten entsprechen.

Der Dow Jones hingegen würde bei einem gegenwärtigen Stand von rund 13.600 Zählern sogar an Wert verlieren. Das sind magere Erwartungen, wenn man sich vor Augen führt, dass im noch laufenden Jahr 2007 die Zuwachsrate der Aktien der am Dax notierten Unternehmen bislang rund 21 Prozent betrug und die am Dow Jones notierten Unternehmen knapp neun Prozent zulegten.

Die Verteilung der Antworten um die berechneten Mittelwerte war allerdings nicht symmetrisch. So fielen die Nennungen zum erwarteten Stand des Dax' mit einem Anteil von 35 Prozent am häufigsten in das Intervall zwischen einschließlich 8.400 und 8.600 Punkten. Für den Dow Jones konzentrierten sich die Antworten mit 22 Prozent auf den Bereich zwischen einschließlich 13.800 und 14.100 Punkten.

Die Experten gaben des Weiteren auch ihre Erwartungen bezüglich des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) der beiden Aktienindizes gegen Ende des Jahres 2008 an. Sie schätzen, dass sich das KGV des Dax für 2008 durchschnittlich auf 14,2 belaufen wird, Aktien des Dow Jones dagegen sollten mit 16,3 etwas mehr kosten. Die Experten vertreten somit die Ansicht, dass beide Aktienindizes im Vergleich zu 2007 etwas teuerer werden, denn derzeit liegt das KGV des Dax bei geschätzten 13,3 und das des Dow Jones bei 15,5.

Um das Wechselkursrisiko von Anlagen in US-amerikanischen Titeln abzuschätzen, wurden die Experten nach ihren Erwartungen für die Wechselkursentwicklung befragt. Ihrer Einschätzung zufolge wird zum Jahresende 2008 ein Euro 1,44 US-Dollar wert sein. Bei einem derzeitigen Wechselkurs von um die 1,47 US-Dollar wird die US-amerikanische Währung somit weiterhin schwach bleiben.

Ebenfalls befragt wurden die Experten nach ihrer Gewichtung der Anlageklassen US-Aktien, Rohstoffaktien und Staatsanleihen in ihrem Portfolio für die Jahre 2007 und 2008. Die Berechnung der Veränderungen im Vergleich der beiden Jahre zeigt, dass die Experten ihren Anteil an US-Aktien im kommenden Jahr durchschnittlich um einen Prozentpunkt verringern werden. Ebenso werden Rohstoffaktien um 0,35 Prozentpunkte geringer gewichtet werden. Hingegen werden Staatsanleihen im kommenden Jahr zunehmend als sicherer Hafen genutzt werden, denn für diese Anlageklasse steigt die Portfoliogewichtung um 2,21 Prozentpunkte.

Ansprechpartnerin:
Sandra Schmidt, Telefon 0621/1235-218, Fax -223, E-Mail s.schmidt@zew.de

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Katrin Voss idw

Weitere Informationen:

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