Börsen-Bericht / Stabilisierung macht Fortschritte

Die statistisch nachweisbare Börsenregel „sell in May and go away“ scheint in diesem Jahr nicht zu gelten. Jedenfalls überraschten die Aktienmärkte zuletzt mit Kurssteigerungen. Die Technologiebörse Nasdaq konnte sich sogar deutlich von ihrem Tiefstand lösen. Auch der DAX hat sich wieder über der Marke von 5000 Punkten etabliert. Das Ende des Streiks in der Metallindustrie, aber auch die Ankündigung der Rating-Agentur Standard&Poors, die Gewinnschätzungen von Unternehmen künftig um Kaufoptionen für Mitarbeiter zu bereinigen, bringt neue Fantasie in den deutschen Aktienmarkt. Denn während umfangreiche Stock-Options-Programme amerikanischer Unternehmen dort die Gewinne nach neuer Berechnung erheblich drücken, sind in Deutschland solche Programme kaum verbreitet. Daher würden Unternehmen diesseits des Atlantik günstigere Bewertungen aufweisen als bislang.

Die jüngsten Zahlen des Chipherstellers Applied Materials werten Analysten als Hinweis auf ein Ende der Krise im Technologiesektor, zumal der Chipbereich als Frühindikator gilt. Auch Infineon konnte sich auf über 20 Euro erholen, nachdem das Unternehmen Pläne für den Bau neuer Chip-Fabriken vorgelegt und eine Kooperation mit DuPont bekannt gegeben hat.

Nachdem die Unternehmens-Berichtssaison weitgehend abgeschlossen ist, werden die Anleger ihr Augenmerk wieder verstärkt auf die Konjunkturdaten legen. Wenn es auch nur langsam aufwärts geht, sollte sich die wirtschaftliche Erholung fortsetzen. Bei einem mittel- bis langfristigen Anlagehorizont scheint deshalb der Zeitpunkt für den Aufbau von Positionen günstig. Trotz teilweise negativer Berichterstattung über die Touristik-Branche bleiben vor allem Preussag sowie das Software-Unternehmen Microsoft interessant.

Die europäischen Rentenmärkte verzeichneten unter anderem aufgrund von Umschichtungen in Aktien zuletzt leichte Verluste. Auch die wiederauflebenden Inflationssorgen und der hohe Tarifabschluss in der Metallindustrie belasteten. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank. Private Anleger sollten sich daher auf variabel verzinsliche Anleihen im 3- bis 5-jährigen Bereich konzentrieren. Unternehmensanleihen mit guter Bonität bleiben ideal zur Depotbeimischung.

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