Aufbereitung medizinischer Instrumente – ein Markt mit Zukunft
Zwei Triebfedern hatte das Projekt „Hygiene for Health“, das mit Beteiligung der Hochschule Niederrhein, des wfk-Forschungsinstituts für Reinigungstechnologie Krefeld und weiterer Partner jetzt nach effektiv eineinhalbjähriger Laufzeit abgeschlossen wurde: die Zunahme der minimal-invasiven „Schlüssellochoperationen“ in der Medizin und der Zwang zur professionellen und sachgerechten Aufbereitung (Reinigung, Desinfektion und Sterilisation) der dabei benutzten chirurgischen Instrumente.
Wichtige Aspekte bei deren hygienischer Aufbereitung sind in diesem, aus Mitteln des INTERREG-Programms, der Provinz Limburg und den Wirtschaftsministerien der Niederlande und des Landes Nordrhein Westfalens geförderten Projekt, erfolgreich bearbeitet worden. Das renommierte Robert Koch Institut in Berlin spricht sich für ein Folgeprojekt zur Bearbeitung weiterer offener Fragen aus. Bei der Aufbereitung von Medizinprodukten komme der Hygiene eine immer bedeutendere Rolle zu.
Der Name des Projektes: „New business opportunities in hygiene for health“ zeigt die Zielrichtung: durch die kostengünstigere Verlagerung der Aufbereitung medizinischer Instrumente – wie etwa flexibler Endoskope – aus Kliniken und Praxen hin zu professionellen Dienstleistern ergeben sich weitere Marktchancen, die bestehende Arbeitsplätze sichern helfen und neue Arbeitsplätze schaffen.
Hier hat das Projekt durch die Partner, zu denen auch das Institut für Energie- und Umwelttechnik in Duisburg (IUTA) und das Forschungsinstitut TNO in Eindhoven zählen, ein Experten-Netzwerk geschaffen, das Know-how in die bereits bestehenden und zu gründenden Unternehmen transferiert. Die Hochschule Niederrhein etwa erstellte Datenbanken, die den Markt der Reinigungs- und Desinfektionsgeräte und der Chemikalien transparent machen. Darüber hinaus wurden von der HN und den Partnern neue innovative Verfahren der Instrumentenaufbereitung erforscht und entwickelt: so wurde etwa in Kooperation mit dem wfk-Forschungsinstitut ein neuartiger Prüfkörper für Endoskope entwickelt, der kritische Stellen eines Endoskopkanals simuliert.
Zu den Neuentwicklungen gehört ferner ein Schnelltest für den Nachweis von Restverschmutzungen. Projektleiter Prof. Dr. Hans-Günter Hloch: „Wir konnten die Kompetenzen unserer Hochschule im Schwerpunkt Reinigungs- und Hygienemanagement in idealer Weise mit denen der medizinischen Biotechnologie und im Bereich der Simulationsverfahren verknüpfen“. Durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit sei der Wirtschaftsraum Rhein-Maas nachhaltig gestärkt worden.
Die Erkenntnisse des Projekts, so die Hochschule, ließen sich auf zweierlei Weise zum Nutzen der Wirtschaft einsetzen: Einmal bei der ökonomischen Optimierung der Prozesse, zum anderen bei der Verbesserung der Hygienesituation in der Instrumentenaufbereitung. Teilaspekte des Projekts lassen sich ferner in andere hygienisch anspruchsvolle Bereiche wie beispielsweise die Lebensmittelindustrie übertragen. Für beide Themenschwerpunkte werden derzeit weitere Forschungsprojekte vorbereitet.
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