Neuer europäischer Satellitennavigationsdienst erhöht Sicherheit in der Luftfahrt

Das System EGNOS ermöglicht präzise Anflüge und macht so die Navigation sicherer. Ferner verringern sich dadurch Verspätungen, Umleitungen und Stornierungen von Flügen. Zudem erlaubt es diese unentgeltliche Technik den Flughäfen, ihre Gesamtkapazität zu erhöhen und ihre Betriebskosten zu senken.

Mit EGNOS lassen sich kürzere Flugstrecken planen, auf denen weniger Treibstoff verbraucht wird, und so die CO2-Emissionen der Luftfahrt verringern. EGNOS ist ein satellitengestütztes Ergänzungssystem, das die Genauigkeit von GPS-Signalen in ganz Europa verbessert. Es ist auch der Vorläufer von Galileo, dem globalen Satellitennavigationssystem, das die Europäische Union derzeit entwickelt.

Antonio Tajani, Vizepräsident der Europäischen Kommission und zuständig für Industrie und Unternehmertum, erklärte dazu: „Ich freue mich sehr, mit dem Start des sicherheitskritischen EGNOS-Dienstes ein weiteres greifbares Ergebnis der europäischen Investitionen in die Satellitennavigation verkünden zu können. Es wird die Sicherheit der Flugnavigation erheblich verbessern, für Flughäfen und Luftfahrtunternehmen wirtschaftlich vorteilhaft sein und zur Verringerung der CO2-Emissionen beitragen. Die Luftfahrt kann das System ab sofort voll nutzen.“

EGNOS ging im Oktober 2009 in Betrieb und ist seither für offene Anwendungen wie die persönliche Navigation und die Präzisionslandwirtschaft verfügbar. Nach einem Zertifizierungs- und Überprüfungsverfahren ist das System von jetzt an auch für den Einsatz in der Luftfahrt zugelassen. Der sicherheitskritische Dienst von EGNOS bietet folgende Vorteile:

– Erhöhte Sicherheit der Luftfahrt: EGNOS ermöglicht präzise Anflüge, was die Sicherheit gerade bei schlechtem Wetter erheblich erhöht.

– Niedrigere Betriebskosten: Das EGNOS-Signal wird unentgeltlich bereitgestellt und erfordert im Flugzeug lediglich einen Empfänger.

Am Boden werden keine Einrichtungen benötigt.

– Weniger CO2-Emissionen: EGNOS ermöglicht eine effizientere Planung der Flugstrecken und Anflüge und damit die Verringerung der CO2-Emissionen.

– Weniger Verspätungen, Umleitungen und Stornierungen: Mit EGNOS sind bei schlechtem Wetter geringere Mindestabstände zwischen den Flugzeugen möglich, und das heisst weniger Verspätungen, Umleitungen und Stornierungen von Flügen.

– Weniger Lärmbelästigung: Durch die optimierten Flugstrecken und Verfahren mit gekurvtem Anflug, die EGNOS ermöglicht, brauchen Flugzeuge erst in der Nähe der Landebahn mit dem Sinkflug zu beginnen und verringern damit den Lärm in Flugplatznähe.

– Höhere Kapazität für kleinere Flughäfen: Die vom System bereitgestellte Höhenleitfunktion ermöglicht Landungen bei schlechter Sicht und erhöht so die Kapazität von Flughäfen, vor allem von kleinen und mittelgrossen, für die andere technische Lösungen zu teuer sind.

Für die Nutzung des sicherheitskritischen EGNOS-Dienstes müssen Flugzeuge mit einem EGNOS-fähigen Empfänger ausgestattet sein und Flughäfen über besondere Anflugverfahren für ihre Landebahnen verfügen.

Das erste Verfahren mit dem EGNOS Ansatz wurde kürzlich für den Flughafen von Pau in Frankrech veröffentlicht und wurde erfolgreich von einer Dassault Falcon 900LX genutzt.

Hintergrund

EGNOS – der Geostationäre Navigations-Ergänzungsdienst für Europa
– besteht aus Transpondern an Bord dreier geostationärer Satelliten und am Boden aus einem Netz von 40 Ortungsstationen und vier Kontrollzentren, die alle miteinander vernetzt sind. EGNOS deckt die meisten europäischen Staaten ab und soll noch weiter ausgedehnt werden.

Media Contact

Andrea Maresi European Commission

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