Kein Stau in der Logistik

Deutschland – und hier insbesondere Bayern – ist wegen seiner zentralen Lage in Europa und seiner hervorragenden Infrastruktur eine der bedeutendsten Logistikdrehscheiben Europas. Trotz der derzeitigen Wirtschaftslage mit einem temporären, deutlichen Rückgang des Transportaufkommens wird bis zum Jahr 2025 eine Zunahme des Güterverkehrs im Verglich zu 2007 um 70 % prognostiziert. Dies stellt produzierende Unternehmen, Logistikdienstleister und die Politik vor große Herausforderungen, bietet aber auch große Chancen.

Beim Logistik Forum Nürnberg stellen hochkarätige Vertreter von Unternehmen und Forschungsinstituten innovative Technologien und Prozesse sowie bereits umgesetzte Praxisbeispiele und zukunftsweisende Strategien für einen reibungslosen Gütertransport vor. Im Fokus des Symposiums stehen die beiden wichtigsten Verkehrsträger: Straße und Schiene. Für diese wird bis 2025 eine überproportionale Zunahme um rund 80 % erwartet. Neben der Vermittlung aktueller Logistik-Trends bietet das von der Bayern Innovativ GmbH/Cluster Logistik und dem CNA e.V./Cluster Bahntechnik konzipierte Symposium ideale Möglichkeiten zur Anbahnung von Kooperationen mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft.

Unter anderem werden folgende Entwicklungen angesprochen:
Radio Frequency Identification (RFID) ist in aller Munde. Oft ist der Nutzen der reinen RFID-Ortsinformation jedoch zu gering für eine wirtschaftliche und effektive Anwendung. Moderne Sensortechnologien schaffen Mehrwerte, indem sie Ortung und Zustandserfassung beim Flottenmanagement kombinieren und damit Logistikprozesse erheblich vereinfachen. An Güterzügen ermöglichen derartige intelligente Funksensoren unter anderem die Erfassung der Laufleistung der Güterwagenachsen, von Tür- und Ventilöffnungen, des Beladezustands oder die Protokollierung von Stoßereignissen. Die große Reichweite der Sensortechnologien der bayerischen Eureka Navigation Solutions AG ermöglicht, Daten mit einer sehr einfachen HotSpot-Infrastruktur zu erfassen und zu übermitteln. Diese Konfiguration schafft insbesondere bei der im intermodalen Verkehr häufig vollzogenen Trennung von Behälter und Wagen eine sehr kostengünstige und flexible Basis, um Orts- und Zustandsdaten der Container zu erhalten.

Von der Wirtschaft seit langem gefordert wird die Zulassung größerer und schwererer Lkw. Der Osnabrücker Logistikdienstleister Meyer & Meyer GmbH & Co. KG konnte auf relevanten Transportstrecken umfangreiche Erfahrungen mit dem 60-Tonner „EuroCombi“ sammeln. Mit einem einzigen Versuchs-Lkw sparte das Unternehmen in 18 Monaten auf der hoch belasteten Strecke vom Ruhrgebiet nach Hannover/Braunschweig 17.700 Liter Diesel ein, vermied 115.000 km Fahrstrecke und verringerte den CO2-Ausstoß um 15 %.

Einen Höhepunkt des Symposiums bildet die Podiumsdiskussion „Nachhaltige Lösungen in der Transportlogistik“: Dabei können die Teilnehmer mit sechs Experten aus verschiedenen Branchen über Erfahrungen und Perspektiven mit nachhaltigen Logistiklösungen sowie über den notwendigen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur diskutieren. An der von Prof. Dr. Harald A. Gleißner, Sprecher der BVL-Regionalgruppe Berlin/Brandenburg, moderierten Expertenrunde nehmen unter anderem teil: Manfred Schellhammer, Geschäftsführer der Kühne & Nagel AG, Harald Leupold, Geschäftsführer der Hafen Nürnberg-Roth GmbH, Iris Hilb, Leiterin Regionalvertrieb DB Schenker Rail, Andreas Bergmann, Director Traffic Development Cargo Business Division Aviation der Flughafen München GmbH und Ltd. MR Dr. Kurt Bechtold vom Bayerischen StMWIVT.

Zum Abschluss des Symposiums gibt Prof. Dr. Dr. h. c. Gerd Aberle einen Ausblick auf die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Güterlogistik. Im Fokus des Vortrags des renommierten Wissenschaftlers steht die Bewertung der Chancen und Risiken der derzeit diskutierten unterschiedlichen verkehrspolitischen Strategien.

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Christoph Kirsch idw

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