Mit 350 Sachen von Madrid nach Barcelona

Der Triebzug soll mit einer Betriebsgeschwindigkeit von 350 Kilometern pro Stunde fahren. Die Fahrt zwischen den beiden Metropolen wird dann nur zweieinhalb Stunden dauern, auf der alten Strecke waren es bisher etwa vier Stunden. Im September 2006 erreichte der Velaro mit der Serienausstattung sogar die Weltrekordgeschwindigkeit von 404 km/h.

Der Zug ist eine Weiterentwicklung des ICE 3 der Deutschen Bahn. Wie beim ICE 3, der bereits seit dem Jahr 2000 in Deutschland und den Niederlanden fährt, sind die Antriebskomponenten und Technikmodule im unteren Teil der Wagen angeordnet. Bei gleicher Länge bedeutet das etwa 20 Prozent mehr Platz für Passagiere gegenüber einem lokbespannten Zug. Weil die Hälfte der Achsen direkt angetrieben wird und keine elektrische Lokomotive vorne und hinten am Zug hängt, beschleunigt der Zug aufgrund der besseren Antriebsverteilung schneller. Außerdem kann er steilere Streckenabschnitte befahren.

Der neue Zug für Spanien hat Platz für 404 Personen in drei Klassen: Club, Preferente und Turista. Er bietet in allen Klassen besonderen Komfort: Fast alle Sitze sind drehbar, wodurch die Passagiere in Fahrtrichtung sitzen können. Sechs Audioprogramme stehen zur Verfügung. Überall sind große Videodisplays für Unterhaltungsprogramme vorhanden. Weitere Displays mit Leuchtdioden informieren die Passagiere in Spanisch, Katalanisch und Englisch. Am Kopf des Zuges ist ein spezieller Wagen für die Club-Klasse mit Besprechungs- und VIP-Raum sowie eigener Küche. Drei weitere Speisegelegenheiten gibt es im ganzen Zug.

Als Zugsicherungssystem verwendet der Velaro den neuen Standard ETCS Level 2 (European Train Control System). Das ETCS überwacht die Bewegung von Schienenfahrzeugen hinsichtlich Geschwindigkeit, Einhaltung des freigegebenen Fahrweges und anderer Sicherheitsparameter. Das System soll die 15 historisch gewachsenen und nicht kompatiblen europäischen Zugsicherungssysteme ablösen.

Der Velaro ist zudem der weltweit erste Zug, der die Regeln für europäische Interoperabilität im Hochgeschwindigkeitsverkehr (TSI) erfüllt und damit für grenzüberschreitenden Hochgeschwindigkeitsverkehr gerüstet.

Insgesamt liefert Siemens Transportation Systems 26 dieser Hochgeschwindigkeitszüge an die spanische Bahn. Für die Dauer von 14 Jahren übernimmt Siemens auch die Instandhaltung. Weitere Aufträge für die Velaro-Plattform kommen aus Russland, dort soll der Zug Moskau mit St. Petersburg verbinden, und aus China. (IN 2007.04.1)

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/innovation

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