Uni Kassel: Europa-Flugzeug der Zukunft ist sparsamer

Mit leiseren und vor allem sparsameren Flugzeugen will die europäische Flugzeugindustrie nach dem Schock des 11. September ihre Führungsposition im Wettbewerb mit den Amerikanern behaupten. „Power Optimised Aircraft“ heißt das ehrgeizige Projekt, das mit Jahresbeginn gestartet wurde und den Flugzeugbau revolutionieren will. Über 40 europäische Luftfahrtunternehmen und Forschungsinstitute ziehen dabei an einem Strang. In Kassel beteiligt: das Fachgebiet Antriebstechnik im Institut für Elektrische Energietechnik (IEE) der Universität unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Heinz Theuerkauf.

Kassel. Mit leiseren und vor allem sparsameren Flugzeugen will die europäische Flugzeugindustrie nach dem Schock des 11. September ihre Führungsposition im Wettbewerb mit den Amerikanern behaupten. „Power Optimised Aircraft“ heißt das ehrgeizige Projekt, das mit Jahresbeginn gestartet wurde und den Flugzeugbau revolutionieren will. Über 40 europäische Luftfahrtunternehmen und Forschungsinstitute ziehen dabei an einem Strang. In Kassel beteiligt: das Fachgebiet Antriebstechnik im Institut für Elektrische Energietechnik (IEE) der Universität unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Heinz Theuerkauf.

Die Kasseler Ingenieurwissenschaftler sollen unter der Projektleitung von Dr.-Ing. Mohamed Ayeb als Partner des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) eine simulierte Umgebung für die erforderlichen Tests entwickeln. Damit können dann Originalaggregate in einer Flugzeugattrappe – einem sogenannten „virtual iron bird“ – unter flugähnlichen Bedingungen in Echtzeit betrieben und im Labor untersucht werden. Durch diese neue Möglichkeit können im Projekt erarbeitete Energiespar-Strategien bereits am Boden auf ihre Effizienz untersucht werden. In den kommenden vier Jahren steht der Kasseler Forschergruppe für das Projekt 1.014 Millionen Euro zur Verfügung.

Trotz des 11. Septembers rechnet die Flugzeugindustrie weiter mit einem stürmischen Wachstum, sofern es gelingt, die Umweltbelastungen in Grenzen zu halten. EU-Forschungskommissar Philippe Busquin trommelte für dieses Forschungsprojekt nahezu die gesamte europäische Luftfahrtindustrie zusammen. Knapp 100 Millionen Euro sind dafür veranschlagt, wobei die Europäische Union die Hälfte zusteuert. Unter der Projektkoordination des Luftfahrtunternehmens Liebherr-Aerospace Lindenberg GmbH geht es vor allem darum, für eine effiziente Ausnutzung der Energie an Bord eines Flugzeuges sorgen. Um 25 Prozent soll der Energieverbrauch von Flugzeugen gesenkt werden, indem erstmals alle Baugruppen des „Gesamtsystems“ optimal aufeinander abgestimmt werden.

So sollen Hydraulik und Pneumatik weitgehend durch elektrische Antriebe ersetzt werden. Enorme Einsparmöglichkeiten werden auch von der Umstellung der Kabinen-Klimatisierung erwartet, die bislang noch verlustreich vom Nebenstrom der Triebwerke abgezweigt wird. Zehn Prozent der Triebwerksleistung eines Flugzeugs wird derzeit für andere Zwecke als den Antrieb „zweckentfremdet“. Zugleich wächst der Bedarf an elektrischer Energie für die Flugtechnik aber auch für die Komfortwünsche der Reisenden. Mit dem Stromverbrauch auf einem Flug von Frankfurt nach New York käme ein deutscher Haushalt immerhin ein Jahr lang aus.

Mit Hilfe der Simulationstechnik aus der Kasseler Universität können die erforderlichen Experimente und Tests ebenfalls sehr energiesparend erfolgen, zunächst nämlich am Boden im Labor, ohne gleich in die Luft zu gehen. Für Interessenten an einer Mitarbeit im Kasseler Projekt bestehen übrigens noch gute Chancen: Engagierte Wissenschaftler mit einschlägigem fachlichen Hintergrund sind Prof. Dr.-Ing. Heinz Theuerkauf als neue Mitarbeiter hoch willkommen. Kontakt: Dr.-Ing. Mohamed Ayeb, Telefon: (0561)-804-6552, E-Mail:aye@at.e-technik.uni-kassel.de.
Aydan Aykac/Nicola Neußel

Kontakt und Information:
Prof. Dr.-Ing. Heinz Theuerkauf
Fachbereich Elektrotechnik der Uni Kassel
Tel.: (0561) 804-6349

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Ingrid Hildebrand idw

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