Aus dem Bildschirm auf den Tisch


Internet und E-Commerce machen es möglich: Die schöne bunte Warenwelt steht den Kunden rund um die Uhr offen. Die Angebote werden ständig attraktiver: Ein Avatar, der flauschige Winterpullover oder luftige Sommerkleider präsentiert; per Mausklick über Farbe und Ausstattung des ersehnte Neuwagens bestimmen oder Möbelrücken auf dem Bildschirm anstatt schweißtreibend im Eigenheim. Zu jeder Tages- und Nachtzeit bestellt, erwartet der Kunde die Waren möglichst schnell und ohne hohe Zusatzkosten daheim auf den Tisch. Ausgeklügelte Logistik ist gefragt. Auf den 18. Dortmunder Gesprächen, organisiert vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, stellen Experten aus Logistik-, Software- und Handelsunternehmen Logistik-Lösungen für E-Commerce vor.

Sowohl im Geschäft zwischen den Unternehmen aber vor allem im Endkundengeschäft steht ein radikaler Wandel an. Denn die Logistik muss halten, was die Internet-Seite verspricht. »Bislang sieht die Realität des 0n-line-Geschäfts noch nicht überall so aus, wie so gerne gepriesen«, kommentiert Dipl.-Ing. Lars Siebel vom IML Engpässe und langen Lieferzeiten. »Viele Unternehmen haben den Aufwand für die Logistik, die notwendig ist, um bestellte Waren innerhalb des versprochenen Termins auszuliefern, schlichtweg unterschätzt oder vernachlässigt.« Fragen wie zentrales oder dezentrales Lager, Größe des Sortiments bis hin zur Wahl der geeigneten Verpackung und Auslieferer, soweit es geht, sollte das Online-Geschäft in die bestehende Logistik
integriert werden. Zudem darf der enorme Versandaufwand nicht zu Lasten des Preises gehen.

Gemeinsam mit Versandhandel und KMU’s erarbeitet das IML neue Wege und Konzepte für E-Logistik: »Bündelung der Transporte heißt ein Stichwort«, erklärt Lars Siebel. »So lassen sich die Kosten gering halten.« Die Verbraucher bekommen zukünftig die Möglichkeit zu wählen – Lieferung direkt an die Haustür mit erhöhten Versandkosten oder
Zustellung an alternativen Pick-up-Stellen, etwa Bahnhöfen oder Tankstellen, versandkostenfrei. Eine weitere Möglichkeit bietet die Firmenbelieferung, der Zustellung der Waren direkt an den Arbeitsplatz des Konsumenten. »In Zukunft wird es notwendig sein, variable Gebührensysteme abhängig von Lieferzeit oder -ort anstatt der pauschalen Zustellkosten einzuführen. Eine intelligente, für den Kunden nachvollziehbare, Staffelung der Kosten für die zusätzlichen Dienstleistungen ist ein wichtiges Modul, das es in die Shop-Systeme zu integrieren gilt«, meint Lars Siebel.

Ansprechpartner:
Lars Siebel
Telefon: 02 31/97 43-1 14
Telefax: 02 31/97 43-2 15
E-Mail: Lars.Siebel@iml.fhg.de

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Lars Siebel

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