Entwicklung "fischfreundlicher" Turbinen
Die Bayerische Forschungsstiftung hat dem Lehrstuhl für Hydraulische Maschinen der TU München in Garching (Prof. Rudolf Schilling) für die Entwicklung „fischfreundlicher“ Turbinen 400.000 Mark bewilligt. Das Projekt läuft über zwei Jahre und wird im Auftrag und mit Unterstützung der Firmen E.ON Wasserkraft GmbH und Voith Siemens Hydro Power Generation GmbH & Co. KG durchgeführt.
Beim Passieren einer Wasserturbine sind stromabwärts wandernde Fische beträchtlichen Gefahren ausgesetzt; potenziell schädigend sind vor allem mechanische Kräfte – etwa eine Kollision mit der Beschaufelung der Turbine -, starke Änderungen des statischen Druckes, Scherwirkungen der Strömung und Kavitation. Diese Einflüsse werden in dem Forschungsprojekt untersucht. Nach der Aufbereitung der Geometrie und der Simulation der Strömung durch die Turbine soll ein spezielles Verfahren zur Berechnung des Fischdurchgangs entwickelt werden, das auf einem bestehenden Particle Tracking Verfahren beruht. Die Ergebnisse werden mit einem – ebenfalls zu entwickelnden – Postprocessing in einer Virtuelle- Realität(VR)-Umgebung ausgewertet.
Das Ziel der Simulation des Fischdurchgangs ist, Kriterien für die Entwicklung »fischfreundlicher« Turbinen zu erarbeiten und somit das Gefährdungspotential deutlich herabsetzen zu können. Die Visualisierungen in der VR-Umgebung erfolgen auf der Holobench des Leibniz-Rechenzentrums der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Einen anderen Lösungsansatz zur Vermeidung von Fischschäden im Kraftwerksbereich gehen Wissenschafter der Arbeitsgruppe Fischbiologie am Wissenschaftszentrums für Ernährung, Landnutzung und Umwelt in Weihenstephan (Prof. Herbert Stein). In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Wasserbau und Wasserwirtschaft (Prof. Theodor Strobl) suchen sie nach Wegen, den Fischen die gefahrlose Umgehung des Kraftwerksbereiches zu ermöglichen.
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