Warum vergessen wir, Dinge zu erledigen, obwohl wir daran denken wollten?

Menschen mit diesen Störungen erleben häufig Beeinträchtigungen im täglichen Leben. So handeln Menschen mit ADHS häufig impulsiv und unüberlegt.

Sie haben Schwierigkeiten, verschiedene Aufgaben zu strukturieren und zu koordinieren sowie Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Insbesondere die vorausschauende Planung stellt eine große Herausforderung dar, da das Handeln und Denken meist auf „Hier und Jetzt“ bezogen werden.

Menschen mit Autismus-Spektrums-Störung haben ähnliche Probleme bei alltäglichen Handlungen. Es fällt ihnen schwer, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bearbeiten bzw. deren Ausführung zu koordinieren und zu strukturieren. Es kommt zu Handlungsfehlern im Alltag und es wird vergessen, beabsichtigte Handlungen auszuführen.

Diese Schwierigkeiten beim Ausführen alltäglicher Handlungen führen zu Problemen in den sozialen Beziehungen und im Beruf, da z.B. bestimmte Verabredungen oder Termine nicht eingehalten werden können.

Mit diesen alltäglichen Schwierigkeiten beschäftigt sich die prospektive Gedächtnisforschung. Unter dem prospektiven Gedächtnis versteht man die Fähigkeit, Absichten zu planen und nach zeitlicher Verzögerung selbstständig durchzuführen. Das prospektive Gedächtnis oder das „Gedächtnis für die Zukunft“ wird erst seit Kurzem untersucht und ist deshalb noch nicht gut erforscht. Bekannt ist inzwischen aber, dass seine Leistungsfähigkeit bei verschiedenen Erkrankungen beeinträchtigt ist.

Psychologen der TU Dresden führen deshalb eine Studie zum Erinnern von Absichten von Menschen mit Autismus-Spektrums-Störung und Menschen mit ADHS durch. Ziel dieser Studie ist es, jene Mechanismen zu erforschen, die der Unterdrückung von Handlungen und dem Erinnern und Ausführen von Absichten zugrunde liegen, um so Ansatzpunkte für mögliche Interventionen abzuleiten.

Um diese Studie erfolgreich durchführen zu können, werden noch Teilnehmer gesucht. Die einmalige Untersuchung dauert ca. 90 Minuten. Gesucht werden Personen mit einer autistischen Störung, Personen mit ADHS und Personen, die keine dieser beiden Störungen aufweisen, im Alter zwischen 16 und 35 Jahren. Alle Teilnehmer erhalten als Dankeschön eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 5 Euro und auf Wunsch eine Rückmeldung über ihre Testleistung.

Interessenten melden sich bitte bei Dr. Mareike Altgassen oder Andrea Koch (Telefon: 0351 463-36274, E-Mail: altgassen@psychologie.tu-dresden.de oder Andrea.Koch2@mailbox.tu-dresden.de).

Informationen für Journalisten:
Dr. Mareike Altgassen:
Tel.: 0351 463-36274
E-Mail: altgassen@psychologie.tu-dresden.de
Andrea Koch:
Andrea.Koch2@mailbox.tu-dresden.de

Media Contact

Kim-Astrid Magister idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Physiker Professor Simon Stellmer von der Universität Bonn beim Justieren eines Lasers, der für Präzisionsmessungen eingesetzt wird.

Simon Stellmers GyroRevolutionPlus erhält ERC-Zuschuss von 150 000 € für Katastrophenwarnungen

Europäischer Forschungsrat fördert Innovation aus der Physik an der Uni Bonn „Mit GyroRevolutionPlus verbessern wir die Messgenauigkeit von Ringlaserkreiseln, sogenannten Gyroskopen, mit denen wir langsame und tiefliegende Erdrotationen oder auch…

Unterschiedlich regulierte kleine RNAs aus Blut oder Haut sind mögliche Biomarker, die in Zukunft helfen könnten, Fibromyalgie schneller und besser zu diagnostizieren und damit unter anderem die Stigmatisierung abzubauen.

Objektive Diagnose von Fibromyalgie: Neue Innovationen Erklärt

Prof. Dr. Nurcan Üçeyler und Dr. Christoph Erbacher von der Neurologischen Klinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) haben ihre neuesten Forschungsergebnisse zum Fibromyalgie-Syndrom (FMS) in der Fachzeitschrift Pain veröffentlicht. Sie fanden…

Links: EHT-Bilder von M87* aus den Beobachtungskampagnen 2018 und 2017. Mitte: Beispielbilder aus einer generalrelativistischen magnetohydrodynamischen (GRMHD) Simulation zu zwei verschiedenen Zeiten. Rechts: Dieselben Simulations-Schnappschüsse, unscharf gemacht, um der Beobachtungsauflösung des EHT zu entsprechen.

Die neueste M87-Studie des EHT bestätigt die Drehrichtung des Schwarzen Lochs

Erster Schritt auf dem Weg zu einem Video vom Schwarzen Loch FRANKFURT. Sechs Jahre nach der historischen Veröffentlichung des ersten Bildes eines Schwarzen Lochs stellt die Event Horizon Telescope (EHT)…