Studie zum Verpackungsmarkt veröffentlicht

Im Land der Frühaufsteher besteht eine hohe Nachfrage nach Papier-Verpackungsmaterial. Einer Studie der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt (IMG) zufolge fragen regionale Verarbeiter Verpackungspapiere im Volumen von rund 830 Mio. Euro nach.

Mit fast 38% hat das Ernährungsgewerbe den größten Bedarf an Verpackungsmaterial, dahinter reihen sich die Herstellung von Möbeln und Schmuck und das Verlags- & Druckgewerbe ein. Mit über 50% haben die Sädte Göttingen (26%), Braunschweig (15%) und Halle (Saale) (11%) den größten Anteil am Verpackungsbedarf.

– Im Bereich der Wellpappe liegt der Ernährungsbereich am Bedarf weit vor der Tabakverarbeitung und dem Verlagsgewerbe. Gefragt sind vor allem Transport- und Umverpackungen. Folglich machen unbedruckte Produkte den Großteil der Nachfrage aus. Von den befragten Abnehmern zeigten sich alle „zufrieden“ oder gar „sehr zufrieden“ mit ihren Verpackungslieferanten. Der Preis ist bei der Auswahl des Lieferanten das (fast) allein entscheidende Kriterium, neben Lieferzeit und örtlicher Nähe.

– Faltschachteln werden speziell zur Verpackung von Möbeln und Schmuck verwendet, gefolgt vom Ernährungsgewerbe und der Chemieindustrie. Sie werden vor allem als Umverpackungen aber auch als Direktverpackungen abgesetzt. Hierbei wird naturgemäß eine größere Variabilität bezüglich der Farbgebung verlangt. Dennoch sind unbedruckte Faltschachteln mit 32 Prozent der Nennungen der Abnehmer ganz überwiegend die beliebteste Verpackungssorte dieses Segments.

Wie bei den Wellpappeprodukten sind die Abnehmer ganz überwiegend „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ mit ihren Lieferanten. Auch hier entscheidet der Preis über den Geschäftsabschluss – neben Lieferzeit und örtlicher Nähe.

– Flexible Verpackungen sind im Verlagsgewerbe speziell gefragt – überwiegend als Folienwickelverpackungen. Etiketten, Schalen und Blister machen jeweils zwischen 10 Prozent und 16 Prozent der Nennungen aus. Auch hier dominiert die unbedruckte Ware. Und auch hier sind die Kunden mit ihren Lieferanten meist „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“. Nur ein preislich günstigeres Angebot könnte – wie bei Wellpappe- und Faltschachtelprodukten – zu einem Wechsel des Anbieters führen. Daneben finden Lieferzeit und örtliche Nähe des Geschäftspartners Berücksichtigung.

Für Hersteller von Papierverpackungen lohnt es sich also durchaus, in Sachsen-Anhalt zu investieren: Das Marktvolumen für Papierverpackungsprodukte ist groß und die Abnehmer wünschen eine enge örtliche Bindung ihrer Lieferanten. Das Land verfügt über ausreichende Industrieflächen mit hervorragender logistischer Anbindung. Ausgewählte Standorte haben zudem eine exzellente Wasser- und Dampfversorgung für die Papierherstellung. Die in Ostdeutschland bis 2013 gewährten Investitionshilfen des Landes, des Bundes und der Europäischen Union verhelfen zur nötigen Liquidität in der Aufbauphase. Nicht zuletzt deshalb kürte das Fachmagazin „Site Selection“ Sachsen-Anhalt zum „Hidden Champion 2009“ unter den Investitionsstandorten.

Neben Zellstoff Stendal haben sich mit Delipapier, Kartogroup, Kunert und Propapier seit der Wende namhafte Unternehmen der Papierherstellung in Sachsen-Anhalt angesiedelt; daneben Papierverarbeiter wie Braun Pharmadruck, Kroha, Prowell, Roba Corrugated, SIG Combibloc und Streiff & Helmold. Inwiefern Marktchancen für weitere Investitionen bzw. Erweiterungspotenzial besteht, hat die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt über eine Umfrage ermittelt.

Zur Studie

Befragt wurden Hersteller von Gebrauchs- und Verbrauchsgütern aus Sachsen-Anhalt und den angrenzenden IHK-Bezirken. Von 287 über eine Telefonbefragung erreichten Unternehmen gaben mehr als 59 Prozent Auskunft über ihren Verpackungsbedarf. Demnach ergab die Befragung ein Marktvolumen von 406 Mio. Euro, hochgerechnet auf alle Unternehmen ergaben sich rund 830 Mio. Euro. Durchgeführt wurde die Befragung von der SynGroup Management Consulting GmbH, Wien, im Sommer 2009.

Die Papierindustrie insgesamt gehört in Sachsen-Anhalt zu den
Wachstums- und Arbeitsplatzmotoren. Seit Mitte der 90er Jahre investiert der Wirtschaftszweig kontinuierlich. Mehr als 20 Betriebe (mit mehr als 20 Mitarbeitern) beschäftigen inzwischen über 2300 Mitarbeiter und erwirtschaften mehr als 1,1 Mrd. Euro Umsatz (2008). Darunter entwickeln sich die Hersteller von Papierverpackungen besonders erfolgreich.

Ergebnisse der Studie im Überblick (Hochrechnungen):

1. Gesamtmarkt an Papier-Verpackungsmaterialien in Sachsen-Anhalt und angrenzenden IHK-Bezirken

– Wellpappe: 226 Mio. Euro
– Faltschachteln: 296 Mio. Euro
– Flexible Verpackungen: 304 Mio. Euro
Gesamt (rundungsbedingte Differenz: 827 Mio. Euro
2. Nachfragevolumina nach Landkreisen (Top 3)
– Stadt Göttingen: 217 Mio. Euro
– Stadt Braunschweig: 120 Mio. Euro
– Stadt Halle (Saale): 89 Mio. Euro
3. Nachfragevolumina nach Branchen (Top 3)
– Ernährungsgewerbe: 312 Mio. Euro
– H. v. Möbel, Schmuck usw.: 178 Mio. Euro
– Verlagswesen, Druckgewerbe: 138 Mio. Euro

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Arvid Friebe presseportal

Weitere Informationen:

http://www.img-sachsen-anhalt.de

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