Studie belegt betriebswirtschaftlichen Nutzen von Prävention
Unternehmen profitieren von Investitionen in den Arbeitsschutz. Das belegt eine internationale Studie der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS), der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM). Sie kommt zu dem Ergebnis, dass der Erfolg von Investitionen in den Arbeitsschutz sich im Schnitt auf mehr als das Doppelte der investierten Summe beläuft.
„Die Vorschriften zum Arbeitsschutz und die wirtschaftlichen Bedingungen unterscheiden sich weltweit teilweise erheblich“, sagt Professor Dietmar Bräunig von der Justus-Liebig-Universität Gießen, der gemeinsam mit Dr. Thomas Kohstall vom Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung das Forschungsprojekt begleitete. „Gerade deshalb war es sinnvoll zu schauen, ob sich Investitionen in den Arbeitsschutz für Unternehmen generell rentieren.“
Zu diesem Zweck befragten die Forscher in den Jahren 2010 und 2011 insgesamt 300 Unternehmen in 16 Ländern nach ihrer Einschätzung der betriebswirtschaftlichen Vor- und Nachteile von Ausgaben für Sicherheit und Gesundheit im Betrieb. „Auf dieser Basis konnten wir eine Präventionsbilanz erstellen“, so Bräunig. Das Ergebnis: Die befragten Unternehmen erzielten insgesamt einen „Return on Prevention“ (ROP) in Höhe von 2,2. Dies bedeutet: Jeder Euro, den ein Unternehmen in betriebliche Präventionsarbeit investiert, zahlt sich in einem ökonomischen Erfolgspotenzial von 2,2 Euro aus. „Hierbei handelt es sich um den Mittelwert. Was das einzelne Unternehmen tatsächlich zurückbekommt, hängt natürlich auch von der wirtschaftlichen Situation und den Marktbedingungen ab.“
Die Studie basiert auf standardisierten Interviews. Dabei zeigte sich zusätzlich, dass vor allem die mit dem Arbeitsschutz verbundene Verbesserung des Images in der Öffentlichkeit und der Betriebskultur, eine gestiegene Motivation und Zufriedenheit der Beschäftigten sowie die Reduzierung von Ausfallzeiten und Betriebsstörungen von Bedeutung sind.
„Für die gewählte Methode der Präventionsbilanzierung war es wichtig, dass die befragten Unternehmen über ausreichend Erfahrung in und mit betrieblicher Präventionsarbeit verfügen“, sagt Dr. Thomas Kohstall. „Das legt den Schluss nahe, dass sich Investitionen in den Arbeitsschutz für Betriebe mit wenig Erfahrung in diesem Bereich eher noch mehr rentieren würden.“
„Egal in welchem untersuchten Land: Wer erfolgreich sein und bleiben will, sollte in Prävention investieren“, fasst Bräunig die Studie zusammen.
Der abschließende Report zur Studie „The Return on Prevention“ wird im Herbst veröffentlicht.
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