Stromausfälle werden wahrscheinlicher, Klimaschutz gerät ins Abseits

Strom wird in den kommenden 20 Jahren knapper und teurer, aber nur etwas sauberer. Um die Stromversorgung trotz der rasant steigenden Nachfrage zu gewährleisten, dürften fossile Energieträger auch noch im Jahr 2030 die weltweit wichtigste Stromquelle sein, wie aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervor geht.

Damit geraten die UN-Klimaschutzziele jedoch außer Reichweite:
Der Umfrage unter weltweit 72 Energieversorgern zufolge wird der Anteil nicht-fossiler Energien an der globalen Stromerzeugung von derzeit 34 Prozent auf 43 Prozent im Jahr 2030 steigen. Um die Erderwärmung langfristig auf zwei Grad zu begrenzen, müsste der Anteil nicht-fossiler Energieträger im Jahr 2035 jedoch bereits 59 Prozent erreichen. Nach Berechnungen der Internationalen Energieagentur (IEA) wird die globale Stromnachfrage von 17.200 Terawattstunden im Jahr 2009 auf über 31.700 Terawattstunden im Jahr 2035 zulegen.

„Energieunternehmen und Regierungen stecken in einem Trilemma: Sie müssen auf Dauer eine Stromversorgung gewährleisten, die gleichzeitig sicher, bezahlbar und klimafreundlich ist. Dies kann nur gelingen, wenn sich die finanziellen und gesetzlichen Rahmenbedingungen für Investitionen in Kraftwerke und Stromnetze schnell verbessern“, kommentiert Norbert Schwieters, Leiter des Bereichs Energiewirtschaft bei PwC.

Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat den Kapitalzugang für die Energieversorger weltweit erschwert. Auf einer Skala von eins („überhaupt nicht wichtig“) bis fünf („sehr wichtig“) bewerten die Befragten die Folgen der Wirtschaftskrise mit der Note 3,6. Derzeit halten 44 Prozent die Finanzierung von Investitionen in Kraftwerke und Netze für „sehr schwierig“, während nur etwa ein Fünftel der Energieversorger nach eigenen Angaben „leicht“ an das notwendige Kapital kommt.

Doch sehen die Energieversorger auch Regierungen und Regulierer in der Pflicht: Priorität hat für vier von fünf Befragten eine leichtere und schnellere Genehmigung von Investitionen in den Netzausbau. Damit würde der Abbau bürokratischer Hürden nach Einschätzung der Energieversorger sogar einen größeren Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten als (zusätzliche) staatliche Fördermittel für erneuerbare Energien, für die sich 66 Prozent der Befragten aussprechen, oder auch Subventionen für neue Technologien wie die Kohlenstoffspeicherung oder Gezeitenkraftwerke (52 Prozent). Übrigens gehen gut vier von fünf Befragten davon aus, dass die meisten erneuerbaren Energien (Solarkraft, Onshore-Windenergie und Biomasse) bis 2030 auch ohne Subventionen wettbewerbsfähig sein werden, von der Offshore-Windkraft sagen dies knapp 70 Prozent.

Stromausfälle und steigende Preise drohen

Gelingt es nicht, die Herausforderungen beim Kraftwerks- und Netzausbau zu bewältigen, dürften insbesondere in den Industriestaaten häufiger Stromausfälle als bisher drohen. Von den europäischen Befragten sehen 53 Prozent im Zeitraum bis 2030 ein erhöhtes Risiko für „Blackouts“, in Nordamerika immerhin 40 Prozent. Zudem ist auch ein Anstieg der Strompreise nicht auszuschließen. Gut jeder zweite Befragte ist der Ansicht, dass sich bis 2030 ein deutlich steigender Anteil der Bevölkerung die notwendige Haushaltsenergie nicht mehr wird leisten können. In Europa halten dieses Szenario sogar 58 Prozent der Energieversorger für wahrscheinlich.

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